Viele Anregungen zu einer gesunden Lebensweise
Die 3. Östringer Gesundheitsmesse mit siebzehn im Stadtgebiet vertretenen Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen lockte jetzt zahlreiche Besucher in die Hermann-Kimling-Halle.
An den Ständen der teilnehmenden Betriebe gab es vielfältig aufbereitete Fachinformationen und war dem Publikum individuelle Beratung zu den verschiedensten Themenkreisen geboten.
Praxen für Kieferorthopädie, Ergotherapie, Lerntherapie, Logopädie oder Energiearbeit präsentierten die große Bandbreite ihrer Dienstleistungen, aber auch Krankenkassen, Apotheke, Pflegedienst, Pflegeheim sowie ein Studio für Gesundheitssport waren mit sachkundigem Personal und umfassenden Erläuterungen zum Spektrum des jeweiligen Angebots zur Stelle.
Wer wollte, konnte sich beispielsweise beim Optiker einem Sehtest unterziehen oder sich über spezielle Gläser für Patienten nach Augenoperationen aufklären lassen, und beim Hörgeräteakustiker war unter anderem ein schneller Check des Hörvermögens möglich.
Großes Interesse galt darüber hinaus den in allen Stadtteilen vertretenen Gesundheitskursen der auf ehrenamtlicher Basis organisierten Arbeitsgemeinschaft Gesundheitsförderung Östringen (AGfÖ) sowie beispielsweise auch den bei der Veranstaltung an anderer Stelle gebotenen Hinweisen zu alternativen Therapie- und Behandlungsansätzen wie Reiki.
„Wir verfügen hier in Östringen über sehr leistungsfähige Strukturen und Partner im Gesundheitswesen und ganz besonders freue ich mich über diese gemeinsame Initiative, der Einwohnerschaft die vorhandenen Angebote sozusagen gebündelt zu präsentieren“, freute sich auch Bürgermeister Felix Geider beim Rundgang durch die Gesundheitsmesse.
Wem die Informationen an den Ständen nicht reichten, der konnte zusätzlich einen der Fachvorträge besuchen, die den ganzen Tag über liefen.
Die Themenpalette reichte dabei von der Kieferorthopädie bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen über Krebserkrankungen bis zu den Errungenschaften der modernen Hörgeräteakustik. Text/Foto:Wolfgang Braunecker
Blutkonserven retten Menschenleben
44 Kraichtaler Blutspender mit Ehrennadel ausgezeichnet
Kraichtal (sn). Krebs spielt in vielen Familien- und Freundeskreisen eine Rolle.
Laut dem Robert-Koch-Institut erkranken in Deutschland jedes Jahr rund 500.000 Menschen neu an Krebs.
Doch immer mehr Menschen können mit der Krankheit länger leben oder sie sogar ganz besiegen.
Allein für die Krebstherapie der Patientinnen und Patienten werden 19 Prozent der über 3 Millionen Blutspenden jährlich benötigt“, so Bürgermeister Ulrich Hintermayer, als er im Rahmen der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 25. Mai, 44 verdiente Kraichtaler Blutspenderinnen und Blutspender auszeichnen durfte.
Neben zahlreichen Spendern konnte das Stadtoberhaupt auch Vertreter der DRK-Ortsvereine im großen Sitzungssaal des Rathauses begrüßen.
Ulrich Hintermayer würdigte in seiner Ansprache die überragende Bedeutung der Blutspenden und dankte allen Spendern: „Mit Ihrem vorbildlichen Verhalten tragen Sie dazu bei, dass der Gedanke der Solidarität in unserer Gesellschaft im wahrsten Sinne des Wortes mit Leben gefüllt wird – mit dem Leben, das dank Ihrer Spende erhalten werden konnte.“
Gemeinderäte aller Fraktionen schlossen sich diesen lobenden Worten an.
In Kraichtal gab es im vergangenen Jahr insgesamt 897 Blutspenden; im Jahr davor waren es 640 Spenden.
Besonders hervorgehoben werden konnten Torsten Franke aus Landshausen, Stephan Treiber aus Unteröwisheim und Heiko Weis aus Menzingen für 50-maliges sowie Hans Klapper aus Unteröwisheim für sage und schreibe 100-maliges Spenden von Blut.
Als Auszeichnung gebührt ihnen neben einer Dankurkunde auch die Blutspender-Ehrennadel in Gold mit goldenem Eichenkranz des Deutschen Roten Kreuzes.
Für 25-maliges Spenden wurden Madeleine Georgi, Berthold Barth und Christoph Siegel aus Landshausen, Waltraud Kimmich, Ulrich Däschner, Klaus Mauterer und Dieter Wittemann aus Oberöwisheim, Erika Ebert und Steffen Ebert aus Gochsheim, Peter Hoffmann aus Menzingen und Clarissa Kratz aus Unteröwisheim mit der Ehrennadel in Gold mit goldenem Lorbeerkranz ausgezeichnet.
Außerdem konnten für 10-maliges Blutspenden weitere 29 Personen aus Kraichtal geehrt werden.
Lärmaktionsplan belegt dringenden Handlungsbedarf an der Hauptstraße
Ganztags Tempo 30 und Verbot für Transit-Schwerverkehr gefordert
Die Arbeiten am kommunalen Lärmaktionskonzept für Östringen sind vorerst abgeschlossen.
Vom Gemeinderat der Kraichgaustadt wurde das auf Basis der Umgebungslärmrichtlinie der Europäischen Union und des Bundesimmissionsschutzgesetzes erarbeitete Planwerk nach Beratung und Abwägung der Anregungen und Hinweise der Bürger sowie der Träger öffentlicher Belange am Montagabend mit einstimmigem Votum formell beschlossen.
Die vom Karlsruher Ingenieurbüro für Verkehrswesen Koehler & Leutwein ermittelten Daten des Lärmaktionsplans für Östringen stellen die zuständigen Behörden in die Pflicht, im Interesse der Menschen, die von übermäßigen Geräuschemissionen des Straßenverkehrs belastet werden, schnell und wirksam tätig zu werden.
Wie Geograph Peter Koehler als Repräsentant der verantwortlichen Planer bei der Debatte im Stadtparlament darlegte, gibt es insbesondere entlang der Hauptstraße, die mit der Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 292 identisch ist, vordringlichen Handlungsbedarf.
In den zurückliegenden Monaten hatten die Experten mit ihren Erhebungen und Berechnungen zur Lärmkartierung insbesondere den Streckenabschnitt der Östringer Hauptverkehrsader zwischen den Einmündungen der Kraichgauer Weinstraße und der Friedrich-Ebert-Straße in den Blick genommen, wo das Fahrzeugaufkommen bei täglich bis zu 17.000 und mehr Fahrzeugen liegt und damit den von der EU-Umgebungslärmrichtlinie vorgegebenen Schwellenwert von jährlich drei Millionen Verkehrsbewegungen bei Weitem übertrifft.
„Die Anwohner dort sind sehr hohen Lärmbelastungen ausgesetzt“, fasste Koehler die Resultate zusammen, die im Lärmaktionsplan in die Forderung einmünden, auf der Bundesstraße innerorts ganztags Tempo 30 festzusetzen und dort außerdem ein Durchfahrtsverbot für Transit-Schwerverkehr auszuschildern.
Auch in der Abwägung der überörtlichen Verbindungsfunktion der B 292 mit dem Schutzbedürfnis der Bevölkerung sehen die Planer wegen der deutlich überhöhten Lärmbelastung keine Alternative zu einer generellen Geschwindigkeitsreduzierung.
Gleiches gilt für die Nachtstunden hinsichtlich des Ausschlusses von überörtlichem Schwerverkehr, da trotz einer zwischen 22 Uhr und 6 Uhr bereits auf der gesamten Ortsdurchfahrt geltenden Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 Stundenkilometer fast durchgängig die Überschreitung eines Fassadenpegels von 63 dB(A) festgestellt wurde.
Darüber hinaus wurden im Innenstadtbereich, wo schon rund um die Uhr Tempo 30 gilt, auch tagsüber noch sehr hohe Überschreitungen der zulässigen Grenzwerte ermittelt, so dass auch in diesen Zeiten der Transit-Schwerverkehr „ausgesperrt“ werden müsste.
„Das ansonsten in gewissen Grenzen eingeräumte Ermessen wandelt sich bei solchen Werten für die zuständigen Behörden grundsätzlich zur Verpflichtung, zeitnah durch Anordnung geeigneter verkehrsrechtlicher Maßnahmen tätig zu werden“, erläuterte Peter Koehler die Faktenlage.
Im Tagzeitraum könne durch Festsetzung von „Tempo 30“ auf der gesamten Ortsdurchfahrt eine Minderung der vom Verkehr ausgehenden Emissionen um 2,5 dB(A) erreicht werden, die Verringerung des Schwerverkehrs auf 40 Prozent der Analyseberechnung würde sowohl nachts wie tagsüber eine Lärmminderung von rund 2,3 dB(A) bringen, verdeutlichte der Planer.
Die Stadtverwaltung wird nun den vom Gemeinderat festgestellten Lärmaktionsplan, der über die kommunale Website www.oestringen.de auch der Allgemeinheit zugänglich gemacht wird, den übergeordneten Verkehrsbehörden beim Landratsamt und beim Regierungspräsidium vorlegen und dort beantragen, angemessene Maßnahmen zur Minderung der vom Verkehr ausgehenden gesundheitsgefährdenden Lärmemissionen in die Wege zu leiten. Wolfgang Braunecker
Wohltönende Klassiker aus dem Leierkasten
Im Ruhestand die Leidenschaft zum Hobby gemacht
Der Musik ist der Östringer Hans-Joachim Blatz schon seit jeher innig verbunden, schon in jungen Jahren erlernte er das Geigenspiel und bis heute ist er Vorsitzender sowie zugleich auch aktives Ensemblemitglied des Östringer Kammerorchesters.
Nachdem der 63jährige Augenarzt Ende vorigen Jahres seine Praxis am Kirchberg in jüngere Hände übergab und in den Ruhestand eingetreten ist, hat er sich nun mit der Anschaffung einer Drehorgel für den neuen Lebensabschnitt eine höchst faszinierende weitere Facette musikalischen Schaffens erschlossen.
Seit Langem schon hatte Hans-Joachim Blatz ein offenes Ohr für die mechanischen Musikinstrumente, deren Klängen er unter anderem auf Jahrmärkten oder auch bei Auftritten der Bruchsaler Museumsdrehorgler in der Hofkirche der Großen Kreisstadt lauschte.
Mit dem Zugewinn an persönlicher Freizeit verwirklichte er nun einen lange gehegten Wunsch und ließ sich vom traditionsreichen Orgelbaubetrieb Raffin in Überlingen am Bodensee einen „Leierkasten“ nach seinen persönlichen Vorgaben anfertigen, mit dem er künftig bei passender Gelegenheit auch in der Öffentlichkeit auftreten wird.
Auf den ersten Blick eine mechanische Lochbanddrehorgel traditioneller Bauart, weist das Instrument von Hans-Joachim Blatz bei näherem Hinsehen doch einige Besonderheiten auf.
Das mit kunstvollen Intarsien verzierte Gehäuse birgt fünf Melodie- und ein Begleitregister und beherrscht nicht weniger als 31 Tonstufen, so dass mit dieser gegenüber den üblichen Standardmodellen erweiterten Klangakustik auch anspruchsvollere klassische Kompositionen authentisch und überzeugend wiedergegeben werden können.
Auf Steuerungselektronik hat Hans-Joachim Blatz bei seiner Drehorgel bewusst verzichtet. „Auf diese Weise kann ich einfach mehr musizieren“, sagt der Neu-Pensionär, der sich bei dieser Bauart beim Spielen weiterhin seinen Einfluss auf das Ergebnis erhalten kann.
Seine Bühnenpremiere hatte Blatz unlängst beim Programm des städtischen Seniorennachmittags und im Mai wird er auch beim 2. Östringer Weindorf auf dem Kirchberg dabei sein.
Bis dahin ertönen die auf spezielle Kunststofffolie gebannten Werke, vorwiegend Meilensteine der klassischen Musik wie das Hallelujah von Georg-Friedrich Händel oder Marc-Antoine Charpentiers Te Deum, aber auch Walzer, Volkslieder oder Schlager, zumeist beim regelmäßigen Üben im heimischen Wohnzimmer.
Auch für spezielle Anlässe wie Hochzeiten oder Geburtstage hat sich Hans-Joachim Blatz für seine Drehorgel, die auch für wohltätige Zwecke zum Einsatz kommen soll, schon ein umfangreiches Repertoire zugelegt.
Auch für „Die Geige bleibt aber mein Hauptinstrument“, stellt er schmunzelnd klar und verweist darauf, dass er sich mit seinem Kammerorchester bereits wieder auf das große Jahreskonzert am 14. November vorbereitet. Text/Foto: Wolfgang Braunecker
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