Personeller Wechsel im Kraichtaler Gemeinderat
Frank Zimmermann aus Oberöwisheim verlässt das Gremium
Kraichtal (sn). Frank Zimmermann, CDU, war bereits in der Wahlperiode 2004 bis 2009 Mitglied des Gemeinderates und des Technischen Ausschusses. Bei der Wahl 2009 wurde er als Ersatzkandidat für den Wahlvorschlag der CDU im Stadtteil Oberöwisheim festgestellt. Nach Ausscheiden der gewählten Vertreterin, Frau Rebecca Lott, rückte er am 6. März 2013 in den Gemeinderat nach und wurde als stellvertretendes Mitglied im Technischen Ausschuss benannt.
Bei der Gemeinderatswahl am 25. Mai 2014 wurde er in seinem Mandat bestätigt und als Mitglied in den Technischen Ausschuss entsandt. Nach nahezu neunjähriger Tätigkeit als Stadtrat beantragte Frank Zimmermann nun vor wenigen Wochen sein Ausscheiden aus dem Gemeinderat. Der Gemeinderat hatte bereits in der öffentlichen Sitzung am 14. Dezember 2016 einen wichtigen Grund für das Ausscheiden aus dem Gemeinderatsgremium des Kollegen – berufliche Gründe - festgestellt. In der ersten Sitzung des Jahres 2017 stand die Verabschiedung des aus dem Gemeinderat ausgeschiedenen Oberöwisheimers als Tagesordnungspunkt Nr. 1 ganz oben auf dem Programm.
Bürgermeister Ulrich Hintermayer dankte, ebenso wie Vertreter aller Fraktionen, dem Kommunalpolitiker für seinen stets engagierten Einsatz zum Wohle der Kraichtaler Bürgerinnen und Bürger, der gerade in wirtschaftlichen Gebieten große Kompetenz bewiesen hat. Zum Abschied bedankte sich Frank Zimmermann bei seinen politischen Weggefährten der vergangenen Jahre mit den Worten: „Macht was aus Kraichtal!“ und wünschte seinem Nachfolger/seiner Nachfolgerin alles Gute. Wer für ihn nachrückt, steht noch nicht fest.
BU: Frank Zimmermann scheidet aus dem Gemeinderatsgremium aus; hier zusammen mit Bürgermeister Ulrich Hintermayer bei der offiziellen Verabschiedung.
Zahlreiche CMT-Besucher am Stand des Kraichgau-Stromberg Tourismusvereins
Kraichtal resümiert durchweg positiv
Kraichtal (san). Am Stand der Tourismusgemeinschaft Kraichgau-Stromberg e. V. präsentierte sich auch in diesem Jahr Kraichtal mit seinen besonderen Attraktionen am Freitag, 20. Januar, in der Landeshauptstadt. Gemeinsam mit dem Stadtmarketing, vertreten durch Touristikerin Sarah Nobel, war das Weingut Klenert angereist, um Messebesucher mit „weinigen“ Köstlichkeiten der Kraichtaler Hügellandschaft zu überzeugen.
Viel Überzeugungsarbeit musste Winzer David Klenert nicht leisten, denn schon mittags waren viele Probierportionen ausgeschenkt und einige Bestelllisten mitgenommen. Mehr als nur ein Gast äußerte anerkennend, dass man beinahe keinen ausländischen Wein mehr bräuchte, da die allerbesten Weine direkt vor der Haustür erzeugt werden. Das Thema „Wandern und Wein“ wird immer attraktiver, schildert der Winzer, der den Tourismussektor als gute Marketingplattform und Vertriebschance für sein Weingut sieht und schon im letzten Sommer in Kooperation mit lokalen Wanderführern in Kraichtal Weinverkostungen in Verbindung mit geführten Wanderungen veranstaltete.
Regionalität war ein zentrales Thema auf der weltgrößten Tourismusmesse. Zwar faszinierten die fernen Ziele wie Zentralafrika oder Südostasien mit schönen Ständen und individuellen Tourenangeboten, jedoch ist ein Ausflug in die Nachbarregion leichter umsetzbar als eine Fernreise, das konnte man deutlich am Kraichgau-Stromberg-Stand spüren. Bepackt mit exotisch bedruckten Tüten, bunten Rucksäcken und knalligen Hüten ließen sich die Messebesucher von den „Hügelexperten“ mit konkreten Informationen zum nahgelegenen Ausflugsziel versorgen. Rita Eberl, Sales & Service-Expertin des Kraichgau-Stromberg-Tourismusvereins, schilderte eine starke Nachfrage nach Radtourentipps und Radkarten, möglicherweise angetrieben durch den Rückenwind des „200-jährigen Radjubiläums“.
Der neue Kraichradweg, der am 7. Mai mit einer großen Sternfahrt, zeitgleich beginnend in Ketsch und Sternenfels und mit einem zentralen Fest in Kronau, eröffnet wird, konnte in die Gespräche mit den Messebesuchern direkt eingebracht werden. Auch der neu zertifizierte Eppinger Linienweg, der am 24. Juni mit einem großen Wandermarathon gefeiert wird, stand im Fokus der Beratungsgespräche am Tourismusstand. Ein absoluter Dauerhit sind die Besenkalender, die gezielt mitgenommen wurden und sich großer Beliebtheit erfreuen, so Rita Eberl.
Kraichtals Bürgermeister Ulrich Hintermayer besuchte den Kraichtaler Messestand und genoss die herzliche Atmosphäre. Er zeigte sich beeindruckt von dem breiten Angebot, das Urlaubshungrigen auf der CMT präsentiert wurde und war fasziniert von den neusten Technologien der Wohnmobilhersteller. Touristikerin Sarah Nobel blickt nach 1,5 Jahren Tourismusarbeit in Kraichtal positiv in die Zukunft. Im Vergleich zur CMT im vergangenen Jahr fiel die Frage „Wo ist denn eigentlich Kraichtal und der Kraichgau?“ viel seltener, erinnert sie sich. Kraichtals starke Präsenz auf den Tourismusmessen, infrastrukturelle Projekte, die Zusammenarbeit mit dem Tourismusverein und den Nachbarkommunen und vorneweg die rührigen Leistungsträger zeigen ihre Wirkung, resümiert die Touristikerin.
Nicht nur die unzähligen regionalen Tourismusvereine, Stände von Streuobst-Initiativen und Naturpark-Organisationen aus dem süddeutschen Raum, die auf der CMT vertreten waren, machten deutlich, dass Regionalität für den Tourismus zu einem zentralen Thema geworden ist, sondern auch die zahlreichen Gespräche mit Messebesuchern zeigten, dass sich „Urlaub auf dem Land“ immer größerer Beliebtheit erfreut.
Es lohnt sich diesem Trend zu folgen, empfiehlt Touristikerin Sarah Nobel, denn er bietet nicht nur für Freizeitanbieter, sondern vor allem für Gastgeber aussichtsreiches Entwicklungspotential. „Urlaub auf dem Bauernhof“ und Wochenendarrangements in Landgasthöfen mit Zusatzangeboten wie Wellness, Kulinarik und Freizeitaktivitäten werden immer häufiger nachgefragt.
Das Messeteam der Stadt Kraichtal bedankt sich für die sympathische Unterstützung der Kraichtaler Bürger, die zum Stand flanierten, um „ihrem“ Kraichtal einen Besuch abzustatten, und freut sich auf weitere erfolgreiche Messeauftritte. Schon im März startet die „MomenTour“ in Pforzheim (24. - 26. März), auf der die Stadt Kraichtal mit eigenem Stand, drei Tage, vertreten sein wird.
BU1: Bürgermeister Ulrich Hintermayer besuchte das Kraichtaler Messeteam am Stand des Kraichgau-Stromberg-Tourismusvereins (v. l. Rita Eberl, Kraichgau-Stromberg-Tourismusverein, Sarah Nobel, Stadt Kraichtal, Bürgermeister Ulrich Hintermayer, Winzer David Klenert).
Ein Großer tritt ganz leise ab
Verabschiedung des Kraichtaler Polizeichefs Clemens Messing
Kraichtal (sn). Unter Beifall steht Clemens Messing von seinem Stuhl auf, durchquert den kleinen Raum im Dachgeschoss des Münzesheimer Feuerwehrhauses und stellt sich hinter das Rednerpult. Nur etwa 30 Menschen sitzen in den Stuhlreihen vor ihm – neben Bürgermeister Ulrich Hintermayer und Vertretern der Stadtverwaltung sind da seine Frau, der Bad Schönborner Revierleiter und gute Freund Gerd Volland und viele weitere Kollegen, die er in seinen 17 Jahren als Leiter des Kraichtaler Polizeipostens kennengelernt hat.
Clemens Messing ist ein ruhiger und überlegter Mensch, hinter dessen zwischenzeitlich ergrauten Schläfen aber ein messerscharfer Verstand arbeitet. Begonnen hat er seine Laufbahn in den dunklen Jahren des deutschen Herbstes bei der Bereitschaftspolizei in Bruchsal und Lahr. Es waren jene Jahre, als die Bedrohung durch den innerdeutschen Terrorismus der RAF ihren Höhepunkt erreichte. Nach einiger Zeit bei der Verkehrspolizei Heidelberg wechselte er dann an die Polizei-Hochschule nach Villingen-Schwenningen.
1983 stieß er schließlich zur Karlsruher Polizei und dem dortigen Personenschutz. Fortan sorgte er für die Sicherheit von Politikern und Bundesanwälten. Besonders gut sind Clemens Messing die Prozesstage im Nachgang der Mykonos-Morde im Gedächtnis geblieben. Damals, am 17. September 1992, wurden im griechischen Restaurant „Mykonos“ in Berlin vier iranisch-kurdische Exilpolitiker im Auftrag des iranischen Geheimdienstes erschossen. Der anschließende Prozess zog bis dahin nie dagewesene Sicherheitsmaßnahmen nach sich – Clemens Messing war ein Teil davon.
Im Jahr 2000 bewarb er sich dann auf den offenen Posten des Kraichtaler Revierleiters. Nicht weil er eine ruhigere Kugel schieben wollte, sondern weil er ein Mann mit Integrität und Verantwortung ist. Um fortan für ein auf Hilfe angewiesenes Familienmitglied da sein zu können, wählte Clemens Messing einen Weg, der ihm beides erlaubte: Als Polizist für die Menschen da draußen und jene in seinem engsten Kreis zu sorgen. Aus diesem Grund hat er auch beschlossen, nun zum Ende seiner regulären Dienstzeit, mit 60 Jahren in den Ruhestand zu gehen und die mögliche dreijährige Verlängerung ausgeschlagen.
Ab sofort will er nur für seine Familie zuhause in Heidelsheim da sein und auch etwas mehr seiner Leidenschaft nachgehen: dem Sport. Neben dem Tischtennis hat er ein echtes Faible für Bergwanderungen. Erst kürzlich hat er mit seinem Sohn die Zugspitze erklommen, viele weitere Berge werden folgen – da ist er sich ganz sicher.
„Für die Kraichtaler Bürger ist Polizeihauptkommissar Clemens Messing eine „echte Größe“. 16 Jahre hat er für die Sicherheit in unserer Stadt gesorgt. Nun beginnt für den Leiter des Polizeipostens Kraichtal ein neuer Lebensabschnitt“, so Bürgermeister Ulrich Hintermayer bei seiner Ansprache. Anschließend dankte Clemens Messing der Stadt Kraichtal, der Feuerwehr und nicht zuletzt seinen Kollegen für die stets hervorragende Zusammenarbeit. Für sie alle findet er nur freundliche Worte, genau wie für die Kraichtaler. Deren oft von Außenstehenden als provinziell empfundene Bodenständigkeit, habe er sehr zu schätzen gelernt – auf dem Land sei die Welt noch in Ordnung, so der sichtlich bewegte Polizeihauptkommissar weiter.
Wer in Zukunft den Posten des Kraichtaler Revierleiters übernehmen wird, steht derzeit noch nicht fest. Nur, dass er in große Fußstapfen treten wird.
BU: Clemens Messing (2. v. l.) zusammen mit seiner Ehefrau sowie Bürgermeister Ulrich Hintermayer und Gerd Volland bei seiner offiziellen Verabschiedung als Leiter des Polizeipostens Kraichtal.
Gute Seele von Hilsbach beginnt neuen Lebensabschnitt
Stadtteilmitarbeiter Ulrich Huber in den Ruhestand verabschiedet. Nach mehr als 24-jähriger Tätigkeit als Ortsteilmitarbeiter in Hilsbach konnten Oberbürgermeister Jörg Albrecht und Ortsvorsteher Martin Gund im Rahmen einer öffentlichen Ortschaftsratsitzung Ulrich Huber in den Ruhestand verabschieden
Der Bürgersaal war an diesem Abend bis auf den letzten Platz belegt, denn nicht nur die Ortschaftsräte und Kollegen aus Weiler und Waldangelloch, sondern auch viele Vertreter der örtlichen Vereine waren gekommen um sich bei Herrn Huber für seine über das gewöhnliche Maß hinaus geleistete Arbeit zu bedanken. In seiner Rede bedauerte Ortsvorsteher Gund den Abschied aus dem Berufsleben. Hilsbach verliere einen engagierten, zuverlässigen und verantwortungsbewussten Mitarbeiter, der seit 01.06.1992 ununterbrochen seine Tätigkeit im Ort ausgeübt habe.
Durch seine Arbeit und seinen menschlichen Umgang mit den Bürgerinnen und Bürgern habe er im Ort Maßstäbe gesetzt und dies nicht nur in der regulären Arbeitszeit sondern auch nach Dienstschluss. „Charakteristisch“, so Ortsvorsteher Gund, „waren für ihn außerdem sein vorausschauendes und planvolles Vorgehen bei der Bewältigung der anstehenden Arbeiten, die vorbildliche Zusammenarbeit mit seinen Kollegen aus Weiler und Waldangelloch, sowie sein handwerkliches Geschick“.
Ortsvorsteher Gund wünschte Ulrich Huber eine erfüllte Zeit in seinem Ruhestand bei bester Gesundheit. Als Zeichen der Wertschätzung überreichte er ihm das Hilsbacher Wappen aus Glas sowie im Namen des Ortschaftsrates und der Kollegen aus den Verwaltungsstellen Weiler, Hilsbach und Waldangelloch einen Geschenkgutschein.
Auch Oberbürgermeister Jörg Albrecht lobte die geleistete Arbeit sowie seinen beispiellosen Einsatz und sprach ihm Dank und Anerkennung aus. Dies verband er mit den besten Wünschen für den neuen Lebensabschnitt.
Den Dankeswünschen schlossen sich der Personalratsvorsitzende Guido Brode, Ortsvorsteher Manfred Wiedl und Feuerwehrkommandant Heinrich Drescher als Sprecher der hiesigen Vereine an und überreichten dem "Ruheständler" jeweils Präsente.
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