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- Geschrieben von: Kraichgau-info
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Heimatmedaille Baden-Württemberg
Hartmut Riehl für seine herausragenden Verdienste um die Heimat ausgezeichnet
Seit mehr als 40 Jahren wählt der Landesausschuss Heimatpflege Baden-Württemberg jährlich Persönlichkeiten aus, denen für ihre besonderen Verdienste um die Heimat die Heimatmedaille Baden-Württemberg verliehen wird.
Im vergangenen Jahr hat Kunstministerin Theresia Bauer die Medaille an neun Persönlichkeiten verliehen, darunter der Hoffenheimer Hartmut Riehl, der sich seit vielen Jahrzehnten in besonderer Weise der Heimatpflege und Regionalforschung im Kraichgau widmet.
Die Heimatmedaille Baden-Württemberg wird traditionell im Rahmen der Landesfesttage verliehen, welche fester Bestandteil der Heimattage Baden-Württemberg sind. Im September 2020 hätte das traditionsreiche Festwochenende in Sinsheim stattfinden sollen. Die Veranstaltung fiel mit der Absage der Heimattage 2020 aufgrund der Coronakrise bedauerlicherweise aus. Das ersatzweise in kleinem Rahmen für Anfang Januar in Sinsheim geplante Überreichen der Heimatmedaillen an die insgesamt drei ausgezeichneten Persönlichkeiten aus dem Regierungsbezirk Karlsruhe musste angesichts der aktuellen Beschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie ebenfalls abgesagt werden. Oberbürgermeister Jörg Albrecht wird die Ehrung für Hartmut Riehl persönlich zu einem späteren Zeitpunkt vornehmen, sobald es die Entwicklungen in der Coronakrise und die entsprechenden Maßnahmen zum Infektionsschutz zulassen. Dennoch ist es der Stadt Sinsheim ein Bedürfnis jetzt dem Heimatforscher sehr herzlich zu gratulieren.
„Es ist zutiefst bedauerlich, dass es keine Verleihung in großem Rahmen geben kann, der dieser Auszeichnung mehr als angemessen wäre“, betonte Albrecht. „Der Beitrag, den Hartmut Riehl mit seinem unermüdlichen, außergewöhnlichen Engagement für die Heimatforschung leistet, lässt sich kaum hoch genug schätzen. Ich verneige mich in größter Wertschätzung, voller Respekt und Hochachtung vor diesem einmaligen Lebenswerk.“
Der engagierte Heimatforscher ist Gründungsmitglied des Heimatvereins Hoffenheim und führte den Verein mehr als 30 Jahre als 1. Vorsitzender. In seiner Zeit als Vereinsvorsitzender wurde auf Riehls Initiative das Heimatmuseum Hoffenheim in den historischen Räumen der „Alten Post“ aufgebaut. Sein enormes geschichtliches Wissen gab Riehl nicht nur als Lehrer und Rektor der Schule am Großen Wald, sondern auch in zahlreichen Vorträgen, Führungen und Veröffentlichungen weiter. Dabei gingen Riehls geschichtliches Interesse und seine Heimatverbundenheit stets weit über graue Theorie hinaus. Unter anderem initiierte er den Hoffenheimer Ortsrundgang und gab regelmäßig den Ortsbüttel bei der Kerwe in seiner Heimatgemeinde.
Seit mehr als 25 Jahren folgt Riehl den Spuren der weit über 100 Adelsgeschlechter im Kraichgau. Auf unzähligen Fahrten durch die Region erfasste er nicht nur fotografisch und schriftlich alle ihre baulichen Zeugnisse, sondern auch nahezu alle ihre Denkmale und Inschriften. Dazu erstellte er Übersichten mit handgezeichneten und farblich gestalteten Vollwappen mit ihrer Geschichte, ihren Burgen und Schlössern und dem vollständigen Verzeichnis der Vorkommen ihrer Wappen im Kraichgau mit Genealogien und Literatur der Herren von Adelsheim bis Zillenhart. Hartmut Riehls Lebenswerk „Das heraldische Archiv Kraichgau“ befindet sich seit Anfang des Jahres 2020 als großzügige Schenkung im Stadtarchiv Sinsheim. Es beinhaltet über 70 gefüllte Ordner und 53 handgezeichnete Wappenschilder sowie unzählige Dias. Mit seinen Büchern „Burgen und Schlösser im Kraichgau“, das heute als Standardwerk gilt, sowie dem 2020 erschienenen Werk „Auf den Spuren der Adelsgeschlechter in Sinsheim“ hat er für Sinsheim und weit darüber hinaus herausragende Werke geschaffen.
Sein gesamtes Schaffen mündete in ehrenvolle Auszeichnungen: Im Jahr 2015 wurde Hartmut Riehl die Ehrennadel des Arbeitskreises Heimatpflege verliehen. 2017 erhielt er für seine besonderen Verdienste um die Stadt Sinsheim auf dem Gebiet der Heimatforschung die Karl-Wilhelmi-Ehrenmünze, die höchste Ehrenauszeichnung der Stadt Sinsheim.
„Die Auszeichnung mit der Heimatmedaille Baden-Württemberg ist mehr als verdient“, so Oberbürgermeister Jörg Albrecht. „Hartmut Riehl gebühren die Hochachtung und tiefe Anerkennung der Stadt Sinsheim, des Gemeinderats, der Ortsvorsteher und Ortschaftsräte. Wir gratulieren von Herzen.“
Neben Hartmut Riehl wurden aus dem Regierungsbezirk Karlsruhe Camilla Glatz und Dr. Franz Littmann aus Pforzheim mit einer Heimatmedaille ausgezeichnet.
Auf der Homepage des Ministeriums für Kunst, Wirtschaft und Forschung Baden-Württemberg finden sich weitere Informationen zur Heimatmedaille sowie Links zu Videoporträts der Preisträger und das Grußwort von Ministerin Theresia Bauer: https://mwk.baden-wuerttemberg.de/de/kunst-kultur/kultursparten/heimatpflege/
Direkter Link zum Filmporträt Hartmut Riehl: https://www.youtube.com/watch?v=Z4lO6iZYguQ&feature=youtu.be
Bild (Stadt Sinsheim): Hartmut Riehl bei der Verleihung der Karl-Wilhelmi-Ehrenmünze
Bild (Riehl): Hartmut Riehl und Oberbürgermeister Jörg Albrecht (Das Bild entstand Anfang 2020 anlässlich des Erscheinens des Buchs „Auf den Spuren der Adelsgeschlechter in Sinsheim“)
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Bürgermeisterwahl in Kraichtal
Sitzung des Gemeindewahlausschusses
Der Gemeindewahlausschuss hat sich in seiner 2. Sitzung am Montag, 15.02.2021, im großen Sitzungssaal des Rathauses Kraichtal zu einer öffentlichen Sitzung getroffen. Neben der weiteren obligatorischen Verpflichtung von Mitwirkenden ging es im ersten Tagesordnungspunkt um die Prüfung der Unterlagen und Zulassung der Bewerberin und Bewerber um das Bürgermeisteramt. Nach Prüfung wurden, in der Reihe des Eingangs der Bewerbungen, folgende Personen zur Wahl zugelassen: Tobias Borho, Lucien Ferenc Kacsányi, Jonas Lindner, Susanne Doris Lindacker, Samuel Johannes Speitelsbach, Michael Andreas Fischer, Thomas Kurz.
Im zweiten Tagesordnungspunkt wurde die bisherige Festlegung der Online-Kandidatenvorstellung konkretisiert. Diese wird am Freitag, den 26. Februar um 19 Uhr stattfinden. Der Gemeindewahlausschuss hat den Vorsitzenden, Bürgermeister Ulrich Hintermayer, beauftragt, die Rahmenbedingungen mit Blick auf die Coronapandemie vorzubereiten und die Durchführung zu verantworten. Die Veranstaltung folgt einem strengen Hygienekonzept. Beschlossen wurde im Wesentlichen, dass die Vorstellung live online übertragen wird und dass die Kandidierenden jeweils 10 Minuten persönliche Vorstellungszeit erhalten. Die Reihenfolge dafür wird vom Eingang der Bewerbungen bestimmt. Im Anschluss daran wird eine Fragerunde abgehalten. Für Bürgerinnen und Bürger der Stadt Kraichtal ist es möglich, im Vorfeld Fragen an einzelne oder alle Kandidierenden zu stellen. Dafür können zeitnah Formulare im Mitteilungsblatt oder online über die Homepage der Stadt genutzt werden. Auch während der Übertragung ist es möglich, Fragen per Mail in die Veranstaltung zu geben.
Die Möglichkeit der Print-Vorstellung wird den Kandidierenden mittels Einlage ins städtische Mitteilungsblatt eingeräumt. Die entsprechende Ausgabe des Mitteilungsblattes wird als Vollverteilung angelegt, sodass alle Haushalte mit der Print-Vorstellung versorgt werden. Die Teilnahme und der Inhalt der Einlage obliegen alleine der Verantwortung der Kandidierenden. Am Rande der Sitzung wurde auch festgestellt, dass für die Wahlorganisation besondere Anforderungen gelten sowie dass eine Wahlparty angesichts der Pandemie nicht stattfinden kann.
Abschließend wünschte Bürgermeister Hintermayer eine gute Wahl für Kraichtal am 14. März 2021, zusammen mit der Landtagswahl Baden-Württemberg.