Naturnahes Kleinod am Ursenbach
Stadt und Naturschutzverbände informieren über Amphibienschutz
Bild (Stadt Sinsheim): Beim Pressetermin am Ursenbach informierten Stadt und Naturschutzverbände über lebensschützende Maßnahmen
Zwischen Ende Februar und April kommt es in regnerischen Nächten über 8 °C bei Hoffenheim zu einem selten gewordenen Naturschauspiel: Hunderte von schwarz-gelb gefleckten, feucht glänzenden Salamanderweibchen wandern aus dem Buchenmischwald zum Ursenbach, um dort im seichten Wasser ihre Larven abzulegen.
Die große Salamanderpopulation am Ursenbach ist durch den Autoverkehr gefährdet. Jedes Jahr werden Dutzende Tiere überfahren. Beim Pressetermin vor Ort informierten die Aktiven von BUND und NABU, Vertreter der unteren Naturschutzbehörde und Mitarbeiter der Stadt Sinsheim über Schutzmaßnahmen.
In den feuchten Nächten im Übergang von Winter zu Frühling ist es nötig, die Straße am Ursenbach zwischen Daisbach und Hoffenheim zu sperren. Freiwillige stellen und kontrollieren in dieser Zeit die nächtlichen Sperren. Eine Maßnahme, die bedauerlicherweise immer wieder umgangen wird. Nicht selten werden die Blockaden von Autofahrern beiseite geräumt – zum Leidwesen der wandernden Salamander, die den Fahrzeugen zum Opfer fallen.
Oberbürgermeister Jörg Albrecht und Ortsvorsteher Karlheinz Hess appellierten vor Ort an die Vernunft der Bevölkerung. „Es ist uns als Stadt enorm wichtig, solche Schutzmaßnahmen zu unterstützen und weiterzuentwickeln“, so Jörg Albrecht. „Ich bin froh und dankbar, dass es engagierte, aktive Menschen in BUND und NABU gibt, die sich so umfangreich für den Artenschutz einsetzen.“
Der Feuersalamander ist mit einer Körpergröße von 14 bis 20 Zentimetern unser größter Lurch und hat in Deutschland sein Hauptverbreitungsgebiet. Deshalb gehört er zu den Arten, für die Deutschland eine besondere Verantwortung trägt. Eine weitere lebensschützende Maßnahme ist das neue Laichbiotop am Ursenbach, das die Stadt Sinsheim geschaffen hat. Noch ist es kahl rund um den Teich, doch schon in wenigen Wochen wird es grün sein auf der Wiese. Das Biotop ist idyllisch in der Nähe des Grillplatzes gelegen. „So bringen wir die Natur den Leuten ganz aktiv näher“, so Anja Hoffmann vom NABU. Naturnahe Kleinode zu schaffen und zu erhalten ist auch der Stadt ein wichtiges Anliegen. Der Teich am Ursenbach ist nur das erste von mehreren bereits geplanten städtischen Projekten, stellte Oberbürgermeister Jörg Albrecht in Aussicht.
Am 26. Februar findet um 19:00 Uhr im Clubhaus Daisbach eine Info-Veranstaltung zum Feuersalamander statt.