Schöner Wohnen: 7500 Jahre Häuslebauer in Babstadt
Ausstellung des Landesamtes für Denkmalpflege im Rathaus Bad Rappenau bis 15.11.2019
In Bad Rappenau-Babstadt entsteht derzeit ein ausgedehntes Wohngebiet. Archäologische Ausgrabungen, die zuvor in den Jahren 1996-2002 und 2017-2019 durchgeführt wurden, haben gezeigt, dass der fruchtbare Südhang schon seit mehr als 7000 Jahren begehrtes Bauland war. Mindestens ein Dutzend bis zu 30 m langer Holzhäuser gehörte zu einem jungsteinzeitlichen Dorf, das hier um 5500 vor Christus von den ersten im Neckarland ansässigen Bauern errichtet worden war.
Um 120 nach Christus wählte ein Römer den Platz für die Anlage eines großen Landguts, einer sogenannten Villa rustica. Ein repräsentatives Wohnhaus und mehrere Wirtschaftsgebäude aus Holz und Stein wurden von einer Hofmauer umschlossen. Dass Landwirtschaft die wirtschaftliche Grundlage der Anlage darstellte, bezeugen ein imposanter Speicherbau und zwei Getreidedarren. Einige der Gebäude waren mit Kellern versehen. Zur Entwässerung der Bauten sind Kanäle angelegt worden, die Versorgung mit Frischwasser gewährleisteten mehrere Brunnen. Ein Kalkbrennofen diente der Herstellung von Mörtel für den Hausbau. Um die Mitte des 3. Jahrhunderts wurde der römische Gutshof in einem Großbrand zerstört.
Alamannische Siedler suchten die Ruine anschließend zeitweilig auf und hinterließen Spuren in den Schutthalden wie auch charakteristische Gegenstände. Entlang der Obergimperner Straße am westlichen Rand des Areals wurden schließlich noch Überreste einer mittelalterlichen Töpferei aufgedeckt.
Die spannenden Ergebnisse und eine Auswahl der schönsten Funde dieser großflächigen Ausgrabungen werden im Herbst ganz aktuell in einer Ausstellung im Foyer des Rathauses in Bad Rappenau präsentiert.
Öffnungszeiten:
Die Ausstellung kann noch bis zum 15.11.2019 im Foyer des Rathauses Bad Rappenau zu den folgenden Öffnungszeiten besucht werden:
Montag – Mittwoch 8 – 16 Uhr
Donnerstag 8 – 18 Uhr
Freitag 8 – 12 Uhr und
Samstag 9 – 12 Uhr.
Bildunterschrift:
Bronzebeschlag in Form eines Löwenkopfs (Bild: Y. Mühleis, Landesamt für Denkmalpflege)