Ausstellung zur Arbeit des „Reallabor Asyl“ gastiert in Sinsheim
Gar nicht so einfach zu verstehen ist die Arbeit des wissenschaftlichen Projektes „Reallabor Asyl“. Da machen sich Forscher zu vier verschiedenen Themenkreisen daran, einen komplizierten Vorgang zu begleiten. Bei dem Prozess handelt es sich um die Integration der voraussichtlich bleibe-berechtigten Geflüchteten, die im Jahr 2015 nach Deutschland gekommen sind. Hier ist Engagement, Kreativität und Innovationskraft Alltag aller Beteiligten – egal ob hauptamtlich, ehrenamtlich oder wissenschaftlich tätig. Reallabor bedeutet, dass die Forschung engen Praxisbezug hat und sich ständig mit den Praktikern austauscht. Forschungsergebnisse sollen sofort mit der Praxis abgeglichen und ausprobiert werden.
Das Projekt läuft über drei Jahre und brauchte von Anfang an feste und verlässliche Praxispartner. Diese fand es in den Städten Heidelberg, Wiesloch und Sinsheim. Feste Kooperationsvereinbarungen wurden nach Gemeinderatsbeschlüssen jeweils getroffen.
Arbeitsweise und Forschungsansätze sollen für die Menschen in den beteiligten Kommunen mit einer kleinen Poster-Ausstellung transparent gemacht werden. Die Ausstellung ist ab sofort bis 30. Juni 2017 im Foyer des Sinsheimer Rathauses zu sehen.
Zur Ausstellungseröffnung konnte Oberbürgermeister Jörg Albrecht gleich mehrere beteiligte Wissenschaftler begrüßen. Die Veranstaltung war auch als kleines Dankeschön für die Ehrenamtlichen konzipiert. Albrecht nutzte daher die Gelegenheit, den zahlreich erschienenen Engagierten in der Flüchtlingshilfe den aktuellen Stand der Anschlussunterbringung in Sinsheim vorzustellen. Die eigentliche Herkules-Aufgabe für die Kommunen beginnt nun mit ca. zwei Jahren zeitlichem Abstand, da die (ehemals) Geflüchteten nun aus ihren vorläufigen Unterkünften ausziehen dürfen und die ersten Schritte zur Integration schon gegangen sind. Die meisten haben einen Deutschkurs besucht oder sind gerade dabei, viele haben Arbeit oder sogar schon einen Ausbildungsvertrag in der Tasche. Dies ist auch eine Folge der guten ehrenamtlichen Anbindung. Sinsheim soll im laufenden Jahr ca. 160 Personen eine Anschlussunterbringung in Form einer einfachen, möglichst dezentralen Wohngelegenheit bieten. Das Hoffnungshaus, für das nun ein Bauantrag vorliegt, ist dabei nur ein kleiner Beitrag. Und seine Fertigstellung wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
Im Anschluss stellte Dr. Monika Gonser, die Geschäftsführerin des „Reallabor Asyl“, das Konzept und seine vier Teilbereiche Spracherwerb, Arbeit, dezentrales Wohnen und Ehrenamtlichkeit kurz vor. Dr. Christina West und Svenja Kück vom Teilbereich „Dezentrales Wohnen“ präsentierten ihre aktuellen Forschungsansätze. Verena Schmid und Dr. Georg Mildenberger beschäftigen sich mit Ehrenamtlichkeit in der Flüchtlingsarbeit als sogenanntes Querschnittsprojekt. Sie interessiert, inwieweit die wahre Welle an Freiwilligen in der Flüchtlingsarbeit, bundesweit sind es nach dem Engagementbericht der Bundesregierung rund 10,5 Millionen Menschen, die Gesellschaft und ihren Zusammenhalt insgesamt beeinflusst.
Im wahrsten Sinne aufgelockert wurden die wissenschaftlichen Vorträge durch Musikeinlagen der Trommelgruppe. Die Trommler, allesamt aus Gambia stammend, hatten sich in der Notunterkunft Breite Seite zusammengefunden und bringen in Sinsheim bei verschiedenen Anlässen afrikanische Lebensfreude ein. Der Funke sprang über, sodass OB Albrecht die Truppe scherzhaft für die nächste Gemeinderatssitzung zur Auflockerung buchen wollte.
Im Anschluss fanden sich die über 70 Gäste, meist Ehrenamtliche aus der Flüchtlingsarbeit, am Buffet und an den Tischen zu Gesprächen untereinander und mit den ebenfalls anwesenden Geflüchteten. Hier wurde Integration schon praktisch gelebt. Kein Problem, da das Buffet von der Schulküche der Carl-Orff-Schule kam und selbstverständlich auf Speisegewohnheiten aller Gäste Rücksicht genommen hatte.
Info:
Die Poster-Ausstellung „Was macht eigentlich das Reallabor Asyl?“ ist ab sofort bis 30. Juni 2017 im Foyer des Rathauses Sinsheim, Wilhelmstraße 14-16 1.OG zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses frei zugänglich.
Bildunterschrift:
Hinter der Trommelgruppe halb versteckt sitzen (v.l.) Svenja Kück und Dr. Christina West vom Teilprojekt „Dezentrales Wohnen“, OB Jörg Albrecht, Verena Schmid und Dr. Georg Mildenberger vom Querschnittsprojekt „Ehrenamtlichkeit“, sowie Geschäftsführerin Dr. Monika Gonser
Tanzrausch statt Vollrausch 2017 – ein voller Erfolg
Nach einer langen Vorbereitung, langem Warten und vielen aufgeregten Tänzern war es, am Samstag dem 27. Mai, um 16 Uhr endlich soweit.
Der Contest um den Tanzrausch Pokal der Stadt Sinsheim und des TanzCentrum Sinsheims hatte begonnen. 120 1 Tänzer waren aus 6 verschiedenen Institutionen zusammengekommen um ihr Können zu zeigen. Alle Tänzer gaben ihr Bestes und machten den „Tanzrausch statt Vollrausch“-Contest zu einem unvergesslichen Event. Selbst die Jury sowie unser Oberbürgermeister Jörg Albrecht waren begeistert mit was für einer Qualität die angetreten sind.
Während des Contestes konnten alle Gäste zusätzlich einen Rauschparcours durchlaufen um zu sehen welche Auswirkungen Alkohol auf die einfachsten Aufgaben haben kann.
Die Siegerehrung übernahm Bernd Eknigk, Regionaldirektor Sinsheim - Bad Schönborn der Sparkasse Kraichgau zusammen mit der Jury und dem TanzCentrum Sinsheim und überreichte die Urkunden.
Auch im nächsten Jahr wird das TanzCentrum dieses erfolgreiche Veranstaltungsformat in der Elsenhalle durchführen.
„Moonlight Shadow“ – Afrikanische Kunstausstellung von Tony Nwachukwuu
18.06. – 06.08.2017, Wasserschloss Bad Rappenau
Am Sonntag, dem 18.06.2017, wird um 14:00 Uhr die Ausstellung „Moonlight Shadow“ des afrikanischen Künstlers Tony Nwachukwu im Wasserschloss Bad Rappenau eröffnet. Bereits einen Monat vor der Vernissage ist Tony Nwachukwu aus seiner Heimat Nigeria angereist, um vor Ort die letzten Vorbereitungen für die Ausstellung zu treffen.
Im Gepäck hatte er eine große Kiste mit 170 kg. Bildern, die per Luftfracht nach Stuttgart geliefert wurden. Die aufwendig gestalteten Bilder erhalten zunächst Batik-Elemente, anschließend wird Sand aufgebracht. In Bad Rappenau möchte Tony Nwachukwu seinen Werken nun den „final touch“, den letzten Schliff, geben, bevor sie ausgestellt werden.
Bei der Arbeit an seinen Kunstwerken geht Nwachukwu nicht intuitiv vor, sondern folgt detaillierten Skizzen, die er zuvor am PC erarbeitet hat – und die selbst schon Kunstwerke sind. „Die Skizzen zu erstellen dauert am längsten“, berichtet Tony Nwachukwu über seine Arbeit, „erst, wenn ich mit einer Skizze ganz zufrieden bin, kann ich an die Arbeit gehen.“ Viele Entwürfe hat er auf seinem Handy gespeichert, so dass ihm auch in Bad Rappenau die Arbeit nicht ausgeht.
Zentrales Thema der Ausstellung im Wasserschloss Bad Rappenau ist „Moonlight Shadow“ - „Mondschein Schatten“. Beim Mondlicht-Tanz am Rande des Dorfes könnte die sanfte Musik nicht besser klingen. Der Mondschein reduziert Männer, Frauen und Kinder zu bloßen Schatten. Der Unterschied zwischen reich und arm, jung und alt, vertraut und fremd verliert sich im Schatten. Es entsteht ein faszinierendes Gemeinschaftsgefühl, das selbst die Löwen am anderen Ufer erstarren lässt.
Die Ausstellung von Tony Nwachukwu im 1. Stock des Wasserschlosses Bad Rappenau, Hinter dem Schloss 1 wird am Sonntag, dem 18.06.2017, um 14:00 Uhr eröffnet. Zur Vernissage sind alle Interessierten herzlich eingeladen. Anschließend ist die Ausstellung bis zum 06.08.2017 jeden Sonntag von 13:00 bis 18:00 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Begleitveranstaltungen
Für Schülergruppen wird es außerdem die Möglichkeit geben, in Workshops die ungewöhnliche Batiktechnik von Tony Nwachukwu zu erlernen oder auch ein Sandbild nach Anleitung zu erstellen. Von Mitte Juni bis Mitte Juli kommt der Künstler dazu direkt vor Ort in die Schulen. Dabei ist dem Künstler besonders wichtig, dass auch Zeit für Fragen und den interkulturellen Austausch bleibt. Mehr über Tony Nwachukwus nigerianische Heimat können Schüler verschiedener Altersstufen auch bei einem PowerPoint-Vortrag im Wasserschloss Bad Rappenau erfahren. Interessierte Schulen können sich beim Kulturamt der Stadt Bad Rappenau anmelden und einen Termin vereinbaren: Tel. 07264/922-161, E-Mail:
Der Powerpoint-Vortrag von Tony Nwachukwu über seine Heimat Nigeria wird außerdem für alle Interessierten am Sonntag, dem 02.07.2017, um 17:30 Uhr im Dachgeschoss des Wasserschlosses gezeigt. Der Eintritt ist frei, eine Spende ist willkommen.
Über den Künstler
Tony Nwachukwu ist Bildhauer, Maler und Symbolgraphiker. Er wurde am 30.09.1959 in Enugu, Nigeria, geboren. Er beendete sein Kunststudium 1982 an der University of Nigeria Nsukka. Von 1984 bis 1985 lehrte er Kunst (Fine arts) und Kunstgeschichte an der Bendel State University Ekpoma, Nigeria. Von 1985 bis 1987 arbeitete er als Kurator und Direktor an der TUAS Kunstgalerie in Lagos. Seit 1987 lebt und arbeitet Tony Nwachukwu als selbständiger Künstler in Owerri, Nigeria, wo er auch eine Kunstgalerie hat. Nach vielen erfolgreichen Ausstellungen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Slowenien ist er als afrikanischer Künstler in die Smithsonian Institution Libraries in Amerika eingetragen. Seine Arbeit ist ein Zeugnis einer erfolgreichen Vermittlung zwischen der traditionellen afrikanischen Kultur und dem modernen Afrika. Dabei spielen christliche Themen eine besondere Rolle. Er hat u.a. im Jahr 2009 das Hungertuch für Misereor mit dem Titel „Bewahrung der Schöpfung“ gemalt und im Jahr 2006 für die Kirche St. Kilian in Möckmühl den Kreuzweg gestaltet.
Tony Nwachukwu hat ein sehr ausgeprägtes Gefühl für Farbkombinationen. Über seine Bilder sagt er: „Die Natur harmonisiert die Vielfalt – Meine Bilder stellen die Vielfalt von natürlichen Farben und der Mutter Erde als Einheit dar“.
BILD: Tony Nwachukwu bei den Vorbereitungen im Wasserschloss
Sonderführungen und regionale Köstlichkeiten am Sonntag, 18. Juni
Bunter Schlosserlebnistag 2017 getreu dem Motto „Wein & Schloss“ im Graf-Eberstein-Schloss in Kraichtal-Gochsheim
Kraichtal (sn). Am 18. Juni laden die Staatlichen Schlösser und Gärten sowie der Verein „Schlösser, Burgen, Gärten Baden-Württemberg“ zum bereits siebten Schlosserlebnistag ein – diesmal unter dem Motto „Wein“. Dabei können Familien die Schlösser, Gärten, Klöster und Burgen in der Region bei einem vielfältigen Programm näher kennenlernen. Mit von der Partie ist auch in diesem Jahr wieder das Graf-Eberstein-Schloss in Kraichtal. Mitten in Weinbergen, Streuobstwiesen und Bachauen, die zum Träumen einladen, liegt die Kraichtalgemeinde Gochsheim mit ihrem Graf-Eberstein-Schloss. Während das „Hintere Schloss“ abgebrochen wurde, erhebt sich das jüngere „Vordere Schloss“ stolz über den 400 Jahre alten Trockenmauern. Einst diente es als Herrschaftssitz mächtiger Familien. Heute beherbergt es ein Museum mit einer modernen Dauerausstellung für alle Sinne. Das Museum im Schloss gehört seit Jahresbeginn 2016 dem Verein „Schlösser, Burgen, Gärten Baden-Württemberg“ an und ist mit einem erlebnisorientierten und auf Familien abgestimmten Angebot gerne Gastgeber am „Festtag der Schlösser“.
Museumsliebhaber dürfen sich auf ein vielfältiges Programm von 12 bis 18 Uhr, tolle Aktionen, Führungen, spannende Entdeckungen und vieles mehr freuen. Passend zum diesjährigen Motto werden Weinprobierstände der Kraichtaler Winzer „Niwenburg“ und „Klenert“ geboten. Eine passende Ergänzung hierzu sind die kulinarischen Genüsse aus regionaler Küche vom Zeltcafé „Heitlinger“. Die kleinen Gäste dürfen sich über Säfte von der Streuobstinitiative und dazu leckere Waffeln, frisch zubereitet vom Reitbetrieb Marz, freuen. Auch an deren Ponys werden insbesondere Familien ihre Freude haben. Das Mitmachprogramm beschränkt sich jedoch bei weitem nicht nur auf das Streicheln der Vierbeiner, auch Museumspädagogin Eva Wick öffnet das Atelier im Schloss (14 bis 17 Uhr), wo die Kindern unter Anleitung selbst aktiv und kreativ werden können. Lohnenswert für Jung und Alt ist außerdem ein Besuch der beiden Bäckereimuseen sowie des malerisch am Kraichbach gelegenen Sinnengartens; vor Ort dreht sich an diesem Nachmittag alles um Kräuter.
Bei kurzweiligen Führungen wie beispielsweise „mit Zofe Elisabeth durch die historischen Mauern des Schlosses“ (um 13 Uhr) oder aber mit „Graf Eberstein und seinem Schlossgespenst durch die Museumsräumlichkeiten“ (um 15 und 16 Uhr) lernen die Teilnehmer die Exponate und die Schlossgeschichte auf spielerische Art und Weise näher kennen. Um 17 Uhr gibt es mit „Edelbrände und Schokolade“ (Destillato de Bortoli) für die Erwachsenen (Ü 18) ein besonderes Geschmackserlebnis im Rittersaal des Schlosses. Wer Kraichtal und seine sanfte Hügellandschaft an diesem Nachmittag liebgewonnen hat, kann sich sogleich am Infostand von „einzigArt“ Tipps für die nächste Weinwanderung holen. Kurzum: der Schlosserlebnistag ist eine ideale Gelegenheit zu einem vergnüglichen Sonntagsausflug für die ganze Familie in einem herrschaftlichen Ambiente! Der Eintritt ins Schloss kostet für Erwachsene 3 € und für Ermäßigte 2 €. An den Sonderführungen kann für nur 1 € pro Führung teilgenommen werden! Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch unter 07250 77-44 oder www.kraichtal.de, www.kraichtaler.com bzw. http://www.sbg-bawue.de/schlosserlebnistag
BU: Ein buntes Mitmachprogramm für die ganze Familie erwartet die Gäste im Graf-Eberstein-Schloss am Sonntag, 18. Juni, in Kraichtal-Gochsheim.
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