„LOST PARADISE“
Grafik,| Objekt, Installation von Karin Dorn-Tetzlaf
Wasserschloss Bad Rappenau, 1. OG
Finissage am Sonntag, 30. April 2017, 13 Uhr bis 17 Uhr mit kurzweiliger Lesung um 16.30 Uhr
Karin Dorn-Tetzlaff zeigt mit „LOST PARADISE“ in den lichtdurchfluteten Räumen der 1. Etage des Wasserschlosses Bad Rappenau verschiedene Installationen aus gebrannten und glasierten Ton: unter anderem im großen Saal eine raumgreifende Bodeninstallation mit 70 Gefäßen. Ergänzt wird die Ausstellung durch Papierarbeiten in verschiedenen Formaten und Techniken (Zeichnung, Frottage, Kaltnadelradierung, Collage).
Am Sonntag, 30. April öffnet die Ausstellung ab 13 Uhr ein letztes Mal. Zur Finissage um 16.30 Uhr sind nochmals alle Interessierten eingeladen. Zusammen mit der Rezitatorin Kerstin Müller und Ewa Kubath-Dorn gibt es eine kurzweilige deutsch-polnische Lesung „Auf den Spuren der polnischen Dichterin Halina Poswiatowska“. Danach ist Gelegenheit zum Ausstellungsrundgang mit der Künstlerin.
Auf zur Neuen Welt! Von Heimatlosen und Glücksrittern in Amerika
Nochmal ein Hinweis auf das Lesekonzert!
Lesekonzert am 28.04.2017 um 19:30 Uhr im Wasserschloss Bad Rappenau
Am Freitag, 28. April um 19.30 Uhr lädt die Stadtbücherei Bad Rappenau zu einem Lesekonzert ins Wasserschloss ein. Für Millionen von Auswanderern aus Europa stellte Amerika das Ziel ihrer Träume dar. Doch allzu oft zerplatzte der „American Dream“ später wie eine Seifenblase. Die Texte der literarisch-musikalischen Collage erzählen von Geschichten und Schicksalen, die Menschen in der Neuen Welt erlebt haben, heitere wie anrührende. Hatte Musik da überhaupt noch Platz in den Köpfen der heimatlos gewordenen ‚Glückssucher’? Paul Simon, dessen jüdische Eltern aus Ungarn fliehen mussten, um ihr Leben zu retten, setzt sich in seinem Song „American Tune“ mit der Thematik auseinander.
Nicht nur dieses Lied, viele der Musik gewordenen Geschichten, die vom Reisen und vom Ankommen handeln, werden Sie an diesem Abend hören – komponiert von Nachfahren der Auswanderer, wie z. B. dem deutschstämmigen Henry John Deutschendorf, alias John Denver, oder Billy Joel, dessen jüdischer Großvater aus Nürnberg stammte. So entsteht, zusammen mit den Texten, ein feingezeichnetes Stimmungsbild von Aufbruch, Hoffnung und Fernweh.
Karten sind für 10 Euro bei der Stadtbücherei (Heinsheimer Str. 16, Tel. 07264/4169) beim Bürgerbüro im Rathaus (Kirchplatz 4, Tel. 07264/922-321), der Gästeinfo in der RappSoDie (Salinenstraße 37, Tel. 07264/922-391), bei der Buchhandlung Eckert (Kirchenstraß 23, Tel. 07264/6384), bei der Buchhandlung Passepartout (Kirchplatz 4, Tel. 07264/9599868) und an der Abendkasse erhältlich.
Neueröffnung von Tricot & More in Sinsheim
Seit dem 20.04.2017 ist in Sinsheim wieder ein Wäsche- und Bademodengeschäft geöffnet. In der Rosengasse 6 eröffnete Frau Gabriele Braun ein neues Ladengeschäft, das die aktuellen Trends in Damen- und Herrenwäsche, Strumpf- und Bademode anbietet. Aufgrund der jahrelangen Erfahrung der Sinsheimerin in der Branche ist es ihr gelungen ein abgerundetes Sortiment für jedermanns Geschmack zusammenzustellen.
„Kompetenz und Kundenfreundlichkeit“, so der Slogan des neuen Ladens wird in den neu gestalteten Räumen geboten. Durch die tatkräftige Mitarbeit lokaler Handwerker war es möglich innerhalb von 2 Wochen die Geschäftsräume in neuem Ambiente erstrahlen zu lassen. Offen, hell und geräumig sollten die neuen Räume sein, was augenscheinlich sehr gut gelungen ist.
Durch die gewählte Markenvielfalt ist es möglich, viele verschiedene Kundenwünsche zu erfüllen. Zudem besteht die Möglichkeit kurzfristig auf Lieferantenbestände zuzugreifen und schnellstmöglich auch besondere Anforderungen zu erfüllen. Große Größen oder besondere Farben stellen kein Problem mehr dar.
Oberbürgermeister Jörg Albrecht überbrachte zusammen mit Sandra Aisenpreis, der Amtsleiterin für Wirtschaftsförderung, die Glückwünsche der Stadt Sinsheim zur Eröffnung und wünschte Frau Braun viel Erfolg bei ihrem Vorhaben. Für ihn ist auch diese Eröffnung wieder ein weiterer Meilenstein bei der Belebung der Sinsheimer Innenstadt, die von der Stadt vielfältig gefördert wird.
„Der stationäre Handel muss sich zwar dem Wandel der Zeit stellen, ist jedoch nach wie vor ein interessantes Betätigungsfeld“, so die in Sinsheim lebende „Jungunternehmerin“, die sich wohl wissentlich der immer stärker werdenden Online Konkurrenz stellt, aber ein Nebeneinander der beiden Verkaufsformen auch in der Zukunft als realistisch ansieht. Neue Ideen wie „private-shopping“ oder „home-delivery“ verbinden das Beste aus beiden Welten zum Vorteil für die Kunden. Erste Eindrücke sind unter www.tricot-and-more.de jederzeit abrufbar.
Anlage: Foto Besuch OB
Kunstausstellung „Eine Taube für Damas-kus“ im Münzesheimer Torwächterhaus
Geflüchteter Karam Abdullah aus Syrien präsentiert seine Werke /
Die Flucht ins Unbekannte
Kraichtal (sn). Mit schüchternem Lächeln und offenem Blick steht Karam Abdullah im alten Münzesheimer Torwächterhaus. Er ist der Mittelpunkt der kleinen Veranstaltung an diesem verregneten Samstag-Nachmittag. Heute wird die durch den Verein „Kraichtal hilft“ und von der Stadt Kraichtal unterstützte Ausstellung „Eine Taube für Damaskus“ eröffnet. Die vielen Bilder, die an den weiß getünchten Wänden des mit 413 Jahren ältesten Gebäudes Münzesheims hängen, erzählen Karams bewegte Geschichte. Es ist eine Geschichte von Trauer, Leid, Krieg und Flucht.
Das Flüchten hat in Karams Familie eine Art tragische Tradition. 1948 wurde sie durch die israelische Armee aus Palästina vertrieben und strandete in Jarmuk, einem Auffanglager, das heute als Stadtteil von Damaskus gilt. 2013 erreichte der syrische Bürgerkrieg das Lager. Im Frühjahr 2015 wurde es dann von IS-Kämpfern von der Außenwelt isoliert. Die UN appellierte schließlich an die Weltöffentlichkeit, dass Jarmuk einem Todeslager gleiche und sich hier eine Katastrophe von epischem Ausmaß zutrage. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich etwa 16.000 Menschen in Jarmuk, darunter 3.500 Kinder. Viele versuchten dieses tödliche Umfeld zu verlassen, darunter auch Karam. Über die Türkei und anschließend die Balkanroute gelangte er nach Deutschland und lebt zwischenzeitlich in der Anschlussunterbringung in Oberöwisheim.
Die Bilder, die er auf der Flucht auf seinem Handy zeichnete, wurden in Münzesheim zu einer bewegenden Ausstellung vereint. Jedes Bild erzählt dabei in schweren Farben und düsteren Motiven von Karams Flucht aus einem vom Krieg gezeichneten Land. Gewidmet ist die Ausstellung dem Land, das ihn in Zeiten der Not aufgenommen und ihm Obdach gewährt hat. Karam ist Deutschland dankbar für seine Gastfreundschaft und ebenso der Stadt Kraichtal und den Menschen die sich hier in der Flüchtlingshilfe einbringen und engagieren.
Bei einer kleinen Feierstunde wurde die Ausstellung „Eine Taube für Damaskus“ von Kraichtals Bürgermeister-Stellvertreter Alfred Richter offiziell eröffnet. Eine Passage aus dem Vorwort der Vernissage ist dem Politiker dabei besonders nahe gegangen. Sie lautet: „Vielleicht können die heutigen Gespräche dazu beitragen und das Fremde mitten unter uns vertraut zu machen und neugierig auf weitere Begegnungen zu werden!“.
Eine Botschaft die an alle gerichtet ist - sowohl die Menschen die zu uns kommen, als auch jene, die schon lange hier leben. Auch an Tobias Stefaniak und Melo Danze vom Verein „Kraichtal hilft“ geht Karams Geschichte nicht spurlos vorbei. Durch die vielen Gespräche während der Vorbereitung auf die Ausstellung, eröffneten sich Einblicke in persönliche Schicksale und Geschichten der Flüchtlinge, die viele Menschen in ihren vorschnell gefällten Urteilen gar nicht erst berücksichtigen.
Doch über Kunst zu berichten hat noch nie wirklich funktioniert – man muss sie gesehen und erlebt haben. Die Ausstellung „Eine Taube für Damaskus“ ist ab sofort im Torwächterhaus Münzesheim für jedermann geöffnet. Die Zeiten: Donnerstags und samstags von 17 Uhr bis 19:30 Uhr, am Sonntag von 13 bis 18 Uhr sowie am 1. Mai von 13 bis 16 Uhr.
Schulklassen und Gruppen können die Ausstellung - nach telefonischer Voranmeldung bei der Stadt Kraichtal unter 07250 77-27 – auch mittwochvormittags (26. April und 3. Mai), donnerstagvormittags (27. April und 4. Mai) sowie freitagvormittags (28. April und 5. Mai), jeweils von 9 bis 12 Uhr, besuchen. Der Künstler, der Verein „Kraichtal hilft e. V.“, der Heimat- und Museumsverein Kraichtal sowie die Stadt Kraichtal freuen sich auf Ihr Kommen.
Ein kleiner Vorgeschmack auf die Ausstellung gefällig? Hier der Link zum Filmbeitrag der Ausstellungseröffnung: http://xn--hgelhelden-9db.de/eine-taube-fuer-damaskus/
BU: Der Künstler und eine kleine Auswahl seiner Werke – zu sehen im Münzesheimer Torwächterhaus.
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