Bürgermeister Ulrich Hintermayer „reiste“ mit seinen Gästen in die Zukunft der Stadt Kraichtal
Kraichtal (sn). „Wer nicht an die Zukunft denkt, wird bald Sorgen haben.“ Mit diesen Worten des chinesischen Philosophen Konfuzius konnte Bürgermeister Ulrich Hintermayer am zweiten Sonntag des noch jungen Jahres viele Bürgerinnen und Bürger zum Neujahrsempfang der Stadt Kraichtal in der Mehrzweckhalle Menzingen begrüßen.
Nachdem alle Gäste vom Stadtoberhaupt und dessen Gattin persönlich mit Handschlag begrüßt worden waren, befasste sich dieser in seiner Neujahrsansprache inhaltlich mit der Frage „Wohin geht die Zukunft Kraichtals?“.
„Als Bürgermeister ist es meine Aufgabe, rechtzeitig das Reisegebäck zu richten.“ Jeder, der in seinem Leben schon einmal verreist ist, weiss auch, dass man die Vorbereitungen für eine Reise am besten auf mehreren Schultern verteilen sollte. „Unbestritten“, so der Bürgermeister, „trage ich als Stadtoberhaupt für das Wohl und Wehe Ihnen aller, werte Kraichtalerinnen und Kraichter, die Hauptverantwortung. Dennoch trage ich diese Last nicht allein auf meinen Schultern. Da sind zum einen meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung und der Stadtwerke, zum anderen ist da unser Gemeinderat, der als „Sprachrohr“ der Bürgerschaft gemeinsam mit mir an der Spitze der Verwaltung die nächsten Schritte plant – oder anders ausgedrückt, das „Urlaubsziel“ wählt.“
Den Bogen zur Kraichtaler Zukunft spannte er inhaltlich, indem er ausgehend vom im Jahr 2015 eingeleiteten Stadtentwicklungsprozess „Kraichtal 2030“ auf die Vorzüge des Lebens im Ländlichen Raum zu sprechen kam: die vermeintliche Ruhe, der Kontakt zum Nachbarn, das Vereinsleben oder etwa der Arbeitsplatz vor der Haustür. Wie viel Charme die Stadt Kraichtal nach außen versprüht, ist seit wenigen Monaten im neuen Imagefilm Kraichtals (von Bernard Zimmerman aus Münzesheim) zu sehen.
Nachdem sich die zahlreich erschienenen Gäste am Kurzfilm mit seinen eindrucksvollen Landschaftsaufnahmen erfreuen konnten, hob Bürgermeister Ulrich Hintermayer im Anschluss daran mahnend den Zeigefinger: „Während die einen ländliche Regionen wie die unsere mit Natur, Platz zum Wohnen oder romantischer Idylle verbinden, denken die anderen eher an Abwanderung, schwache Infrastruktur oder Überalterung.“ Der Bürgermeister machte keinen Hehl daraus, dass Kraichtal attraktive wirtschaftliche, soziale und ökologische Rahmenbedingen benötigt. Als Bleibeperspektiven bezeichnete Ulrich Hintermayer beispielsweise den Neubau der Gemeinschaftsschule Kraichtal am Schulstandort Münzesheim, das Neubaugebiet „Auf der Klamme“ im Stadtteil Gochsheim, das „Sanierungsgebiet Ortsmitte Menzingen“ sowie weitere Förderprogramme wie das Entwicklungsprogramm „Ländlicher Raum“.
Attraktivitätssteigerung erhofft man sich seitens Verwaltung und Gemeinderat auch von der im vergangenen Jahr in die Wege geleiteten Aufbereitung der Kraichtaler Wanderwege sowie dem E-Carsharing und dem erweiterten Fahrplan der Buslinie 139. „Wir müssen alles daran setzen, dass der Ländliche Raum lebendig bleibt und die Menschen nicht gezwungen sind, in Ballungsräume abzuwandern.“ In Kraichtal bedeutet dies ganz konkret, den Ausbau eines schnellen Internets in den Gewerbegebieten voranzutreiben.
Gegen Ende seiner Ansprache bemühte Bürgermeister Ulrich Hintermayer erneut das eingangs gezeichnete Bild der Urlaubsreise: „Die Reise kann nicht angetreten werden, wenn nicht genügend Scheine in der „Reise-Kasse“ stecken.“ Um auch weiterhin in der Stadtentwicklung zukunftsfähige Akzente setzen zu können, bedarf es einer sorgfältigen und soliden Finanz- und Haushaltspolitik mit Augenmaß.
Mit der Haushaltsverabschiedung (geplant für die öffentliche Gemeinderatssitzung am 22. Februar 2017) wird über Projekte, die den Standort Kraichtal stärken und die hiesige Lebensqualität verbessern sollen, entschieden. Einmal mehr muss sich Kraichtal der großen Herausforderung, dem „Spagat“ zwischen Haushaltskonsolidierung und Investitionen, die der Stadt ihre Zukunft sichern, stellen.
Doch trotz der zunehmenden finanziellen und strukturellen Herausforderungen steht in Kraichtal immer noch der Mensch an erster Stelle. „Darauf bin ich sehr stolz“, so Bürgermeister Ulrich Hintermayer, der die Gäste am Ende seiner Ansprache darum bat, das Reiseziel „gemeinsam ein lebens- und liebenswertes Kraichtal für die nach uns kommenden Generationen zu schaffen“ stets im Blick zu behalten.
Für den notwendigen „Reiseproviant“ bzw. das leibliche Wohl der Gäste sorgten die Menzinger Ortsvereine.
Nach Beendigung des offiziellen Teils schnitten Schornsteinfeger und Bürgermeister-Familie schließlich die übergroße Neujahrsbrezel, kunstvoll gefertigt von der Bäckerei Martin aus Bahnbrücken, für die Gäste an.
Musikalisch umrahmt wurde der Neujahrsempfang durch drei Menzinger Vereine, den Evangelischen Posaunenchor, den Chor „Salto Vocale“ und den Musikverein 1930 e. V. Menzingen.