Exklusive Führung mit Musik am Montag, 21. November, in den Museumsräumlichkeiten in Kraichtal-Gochsheim anlässlich des 125. Geburtstages von Professor Karl Hubbuch.
Kraichtal (sn). Am Montag, 21. November, sind Interessierte recht herzlich eingeladen, den besonderen Hubbuch-Geburtstag in Gochsheim mit Gleichgesinnten zu feiern. An diesem Tag würde der Karlsruher mit „Kraichtaler Wurzeln“ seinen 125. Geburtstag feiern. In den 20er Jahren gehörte der Karlsruher Kunstprofessor zu den bedeutendsten Vertretern der „Neuen Sachlichkeit“, einer kritisch-realistischen Kunstrichtung. Spontaner und freier im Stil sind seine späteren Federzeichnungen, vor allem die in Frankreich entstandenen.
Nun gedenkt die Stadt Kraichtal seiner mit zwei ganz besonderen Angeboten im Museum des Graf-Eberstein-Schlosses in Kraichtal-Gochsheim: Schulklassen-Spezial am Montag, 14. und Dienstag, 15. November, ganztägig Kunsthistorikerin und Museumspädagogin Eva Wick lädt Schulklassen und Kindergartengruppen recht herzlich ein, den mit der Region verankerten Künstler kennen zu lernen. In der Dauerausstellung begeben sich die Kinder/Jugendlichen auf die Suche nach Tieren und schauen, wie Karl Hubbuch diese gemalt hat. Anschließend wird in Tusche-Technik selbst ein Bild gestaltet.
Das 90-minütige Angebot richtet sich an Gruppen bis maximal 15 Kinder/Jugendliche und kostet pro Gruppe 40 €. Interessierte Gruppen können sich bis Montag, 7. November, beim Stadtmarketing Kraichtal, Telefon 07250 7744, anmelden. Sonderführung mit Musik aus den 20er und 30er Jahren am Montag, 21. November, 18 Uhr Mit dem Umbau der Schlossräumlichkeiten im Jahr 2014 ist im Museum eine eigene Kunstebene entstanden. Am Geburtstag von Kunstprofessor Karl Hubbuch bietet die Stadt Kraichtal eine Sonderführung durch die Dauerausstellung des Wegbegleiters und Zeitgenossen von Otto Dix und Max Beckmann an.
Die Sonderführung in der Ausstellung des Karlsruher Künstlers wird untermalt und begleitet mit Musik und Gesang aus der Schaffenszeit Hubbuchs. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Künstler Karl Hubbuch Wie kommen nahezu hundert Bilder und Zeichnungen des international renommierten Malers Karl Hubbuch (1891 – 1979) nach Gochsheim? Diese Frage wird sich schon so mancher überraschte Besucher des Museums im Graf-Eberstein-Schloss gestellt haben. Er findet die Antwort nicht weit von Gochsheim entfernt,
in dem kleinen Kraichtaler Stadtteil Neuenbürg, denn hier steht noch heute das Elternhaus Hubbuchs. Die Witwe des Künstlers, Ellen Hubbuch, hat diese lokale Verbindung zum Anlass für ihre großartige Schenkung genommen. Viele der ausgestellten Bilder sind während der Besuche Hubbuchs bei seinen Eltern entstanden. Sie zeigen einfache Leute wie den Neuenbürger Brezelbäcker Raimund, den alten Jakob beim Wiederaufbau seines Hauses oder Männer bei der Zwetschgenernte.
Die konsequent kritisch-humanistische Haltung des von den Nationalsozialisten als „entartet“ diffamierten Künstlers wird beispielsweise in dem großen Ölbild „Kinderschule in Neuenbürg“ sichtbar, in dem er vor scheinbar harmlosem kindlichem Kriegsspielen warnt. Zu den eindrucksvollsten Arbeiten gehören die Portraits der Eltern und der Frau, aus denen viel Liebe strahlt, sowie die Selbstbildnisse Hubbuchs.
Die Neuenbürger Freilichtspiele (1946 – 50) des Lehrers Walter Weckenmann hat Karl Hubbuch als „Spiele der Hoffnung“ unterstützt und in mehreren Szenenbildern festgehalten. Die große Gastmahlszene aus dem 1950 aufgeführten „Jedermann“ ist ein imposantes Mahnbild und lässt auch Hubbuchs expressionistische Wurzeln deutlich erkennen.
BU1: Selbstportrait des Künstlers Karl Hubbuch.
BU2: Anlässlich des 125. Geburtstages lädt die Stadt Kraichtal zu einer Sonderführung durch die Hubbuch-Ausstellung im Graf-Eberstein-Schloss Gochsheim ein.