Bildunterschrift: 76 Teilnehmer aus unterschiedlichen Bildungseinrichtungen nahmen an der Auftaktveranstaltung teil.
Sinsheim knüpft ein lokales Bildungsnetzwerk
Am 20. Juli 2015 versammelten sich trotz schwülwarmem Sommerwetter 76 Interessierte zur Auftaktveranstaltung des Landesprojekts LoBiN (Auf- und Ausbau von lokalen Bildungsnetzen) im Sinsheimer Jugendhaus.
Das Amt für Bildung, Familie und Soziales hatte unterschiedliche Vertreter der Sinsheimer Bildungslandschaft eingeladen.
Gefolgt waren dieser Einladung an die 30 Vereine sowie Schülervertretungen, Elternvertretungen, Schulleitungen, die Schulsozialarbeit, Jugendberufshilfe, Offene Jugendarbeit, Stadtbücherei, Volkshochschule, Musikschule, Stift Sunnisheim, Vertreter der Kirchen, Kolping Bildungswerk, Klimastiftung für Bürger, Steinbeis Innovationszentrum, Fanprojekt Hoffenheim, Anpfiff ins Leben, Internationaler Bund, USS GmbH, eine Mitarbeiterin der Gemeinschaftsunterkunft (Rhein-Neckar-Kreis) sowie Mitglieder des Gemeinderats.
Oberbürgermeister Jörg Albrecht begrüßte zu der ersten von drei großen Veranstaltungen und hob die breite Beteiligung verschiedener Institutionen am Netzwerk positiv hervor.
Im Lauf des dreistündigen Workshops hatten Teilnehmer die Gelegenheit, sich und ihr Angebot für Kinder- und Jugendliche zu präsentieren und ihre bisherigen Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Schulen zu diskutieren.
Ziel der Arbeit im Bildungsnetzwerk ist unter anderem, Vereine in ihrem Angebot zu stärken und mit Nachmittagsangeboten an Sinsheimer Schulen zu vernetzen.
Aber bis Vereine und Bildungsträger auf diesem Wege an junge Mitglieder herankommen und Schulen ihr bestehendes Nachmittagsangebot ausbauen und vielseitiger gestalten können, sind noch einige Hindernisse aus dem Weg zu räumen: So ist der Wunsch nach zentralen Ansprechpartnern und einheitlichen Regelungen organisatorischer Art auf beiden Seiten vorhanden.
Freiwillig Engagierte, die sich für ein abwechslungsreiches Angebot an Schulen einsetzten, haben oft große zeitliche Schwierigkeiten, einen Sport- oder Musiknachmittag zu verwirklichen.
Außerdem wäre es hilfreich, eine pädagogische Anleitung und Begleitung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen zu erhalten.
Diese und andere Themen werden nun durch die Mitarbeiter der Stadt Sinsheim gesammelt und ausgewertet.
Denn „in Sinsheim gibt es schon viele Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen, die gut funktionieren“, betont Markus Bosler als städtischer Kinder- und Jugendreferent.
Ziel sei es, aus ihnen zu lernen und sie auf eine breitere Basis zu stellen.
Dadurch werden vielseitige Bildungsangebote für mehr Kinder zugänglich, als es bisher der Fall ist.
Der demografischen Wandel und die Entwicklung zur Ganztagsschule werfen diese Fragen auf.
Pauline Becker und Farah Maktoul von der Schülervertretung des Wilhelmi-Gymnasium erzählen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Workshops, dass sie in ihrer Freizeit gerne an verschiedenen Vereinsangeboten teilnehmen.
Mit einer guten Organisation ist ihnen das auch während des achtjährigen Gymnasiums möglich.
Sie hätten es als hilfreich erlebt, dass ihr Trainer an die Schule kam, das Angebot vorstellte und zum Mitmachen einlud.
Bettina Richter-Kluge, die in das Landesprojekt und seine Wurzeln im „Zukunftsplan Jugend“ einführte, zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung.
Sie wird nun die bereits vorhandene Freiwilligenbörse der Ehrenamtsakademie noch stärker bekannt machen.
Denn auch im Projekt LoBiN steht und fällt vieles mit dem Engagement der Bürgerinnen und Bürger.
Aber auch professionelle Anbieter im Feld der offenen Jugendarbeit beziehen Position im Bildungsnetzwerk. „Wie genau sich die weitere Zusammenarbeit ausgestalten wird, hängt von der intensiven Auswertung der Workshopergebnisse über die Sommerferien ab“, erklärt Stefanie Sosa y Fink, die das Vorhaben koordiniert.
Am 5. Oktober wird die nächste Veranstaltung stattfinden, in der interessierte Netzwerkmitglieder ihre Kooperationsideen in konkrete Projektvorhaben überführen können.
Geplant ist außerdem die Bearbeitung der Übergänge im Kindes- und Jugendalter, zum Beispiel zwischen Kindertagesstätte und Schule sowie Schule und Beruf.
Für viele Vereine steht die Gewinnung junger Mitglieder und ihre Integration im Mittelpunkt ihres Interesses. „Besondere Projekte oder Angebote für „schwächere“ Zielgruppen, zum Beispiel für Kinder aus Flüchtlingsfamilien, werden von allen Seiten begrüßt“, fasst Markus Bosler am Ende der Veranstaltung zusammen und ermutigt zur aktiven Mitgestaltung.
Mit einem kleinen Zahnrad als Symbol verlassen die Teilnehmer angeregt den Auftaktworkshop, den sie insgesamt als gut bis sehr gut bewerten.
Besonders die Chance, sich gegenseitig wahrzunehmen und neue Kontakte zu knüpfen, bezeichnen sie in der Evaluation als ihren Gewinn.
Für weitere Informationen steht Stefanie Sosa y Fink unter