Kunstmauer“ im Evangelischen Kindergarten Bahnbrücken fertiggestellt / Kindergartenkinder verewigen sich künstlerisch.
Kraichtal (sn).Tristes Novemberwetter mit Nieselregen und leichten Windböen tat einer erfolgreichen Einweihung der neu gestalteten Mauer im Evangelischen Kindergarten Bahnbrücken, der seit Kurzem offiziell den Beinamen „Hand in Hand“ trägt, keinen Abbruch.
Vom Erfolg des Projektes der Musik- und Kunstschule Kraichtal mit dem wohlkingenden Namen „Jedem Kind ein Musi-Küsschen“ konnten sich am Dienstagnachmittag, 17. November, Pfarrer Ulrich Thümmel in seiner Funktion als Kindergartenträger, Bürgermeister Ulrich Hintermayer sowie das Kindergarten-Team um Leiterin Karin Thomaier höchstpersönlich überzeugen.
Umringt von stolzen Eltern und Großeltern präsentierten die kleinen Künstler ihre den Sommer über künstlerisch gestalteten Werke, welche ab sofort ihren Platz entlang der Kindergartenmauer gefunden haben.
Gemeinsam mit Musikpädagogin Fuchs und Kunstpädagoge Gehri ist eine farbenfrohe „Kunstmauer“ mit individuellen Tonbildern aus Kinderhand entstanden.
Zunächst wurden gemeinsam mit den Kindern Ideen für die Verschönerung der Mauer gesammelt.
„Dieses Aufhübschen war auch längst überfällig geworden“, verriet Karin Thomaier, die sich insbesondere an der Tristesse des Gemäuers störte, „das einfach nicht zu einem lebendigen Kindergartenalltag passt“.
Nachdem die vielen guten Ideen zu Papier gebracht waren, wurden die Skizzen auf die Tonplatten übertragen.
Dann galt es, den Ton zu modellieren.
Hierbei ließen die kleinen Künstler ihrer Phantasie freien Lauf, ebenso beim anschließenden Bemalen der Tonplatten mit bunten Glasuren.
Nach dem Brennen wurden die Kunstwerke schließlich an der Mauer angebracht.
In Kürze wird noch der Slogan der Projektarbeit „Kleine Hände – große Künste“ an Ort und Stelle platziert, so dass auch wirklich jeder sehen kann, zu was Kinderhände mit der richtigen Unterstützung im Stande sind.
Was verbirgt sich hinter dem „Musi-Küsschen“-Projekt der Musik- und Kunstschule Kraichtal? Mit dem Projekt „Jedem Kind ein Musi-Küsschen“ wird das Ziel verfolgt, allen Kindern in dem Alter zwischen drei und sechs Jahren über die Bereiche Musik und Kunst, Zugang zum kulturellen Leben zu schaffen.
Dabei wird insbesondere auch an Kinder mit Migrationshintergrund und aus bildungsfernen oder finanzschwachen Schichten gedacht.
„Besonders schön ist es, dass wir mit dem zeitlich begrenzten Projekt auch Kinder erreichen können, die in unserer heutigen Gesellschaft oftmals leider vergessen werden.
Musik und Kunst kennen eben keine Grenzen, machen keine Unterschiede zwischen Herkunft, arm oder reich“, so Thomas Biel, Zweigstellenleiter der Musik- und Kunstschule Kraichtal, über die Vorzüge des „Musi-Küsschens“.
Mit der räumlichen und auch personellen Unterstützung der Kraichtaler Kindergärten sind in den vergangenen sechs Jahren zahlreiche Kurse zustande gekommen; einer davon fand in den Sommermonaten im Bahnbrückener Kindergarten statt.
Karin Thomaier und Pfarrer Thümmel sprachen Bürgermeister Ulrich Hintermayer sowie den Kraichtaler Gemeinderäten ihren herzlichen Dank für die finanzielle Unterstützung bei der Durchführung dieses Projektes aus.
Der Gemeinderat hatte im April 2009 die Einführung des Projekts „Jedem Kind sein Musi-Küsschen“ und die Übernahme der entstehenden jährlichen Projektkosten in Höhe von 6.500 Euro durch die Stadt beschlossen.
„Wir in Bahnbrücken freuen uns auf weitere Kooperationen mit der Musik- und Kunstschule, sei es im musikalischen oder künstlerischen Bereich“, so die Schlussworte der Kindergartenleiterin, bevor im Trockenen gemeinsam mit Orangensaft und selbst gebackenem Marmorkuchen auf ein gelungenes Projekt angestoßen wurde.
BU: Mit einer Musikdarbietung weihten die Kindergartenkinder ihre neu gestaltete Mauer im Evangelischen Kindergarten Bahnbrücken ein.