Sanierung der renovierungsbedürftigen Fassade des Graf-Eberstein-Schlosses in Gochsheim erfolgreich abgeschlossen.
Kraichtal (sn). Das Kürzel „GfG“ der Arbeitsgemeinschaft „Gemeinsam für Gochsheim“ steht seit einigen Jahren für Energie, Arbeitskraft und ehrenamtliches Engagement.
Mit Aktionen wie der Instandsetzung der Treppenanlage des Rundwanderweges, der Neugestaltung des Platzes in der Schloßgasse sowie dem Herrichten der Quelle am Flehinger Berg hat sich die fleißige Männertruppe einen Namen gemacht – und das nicht nur im Heimatort selbst.
Auch das wohl bislang größte Gemeinschaftsprojekt, die nahezu vollständige Sanierung der Schlossfassade, konnte in der Zwischenzeit erfolgreich abgeschlossen werden.
Bereits im Jahr 2004 war auf Initiative des CDU-Ortsverbandes Gochsheim und unter Beteiligung zahlreicher Gochsheimer Bürgern sowie dem damaligen Bürgermeister Horst Kochendörfer die Südost-Fassade anstrichmäßig erneuert worden; die Arbeiten an der West- und Nordwest-Fassade folgten schließlich zwischen 2010 und 2014.
Ebenfalls restauriert wurde der Anbau, in dem die Schmiede untergebracht ist.
„Mit letzten „Pinselstrichen“ konnte schließlich im Dezember des vergangenen Jahres das „Mammutprojekt“ vorerst zu Ende gebracht werden, denn „die Renovierung der Südfassade steht noch aus“, so das Gochsheimer „Urgestein“ Willi Dehn, einer von rund zwanzig Helfern, die zu fast jeder Tages- und Nachtzeit für „ihr Schloss“ im Einsatz waren.
„Es dürfen schon einige hundert Stunden gewesen sein“, verriet der Gochsheimer, der zu Beginn der Arbeiten die jeweiligen Mannstunden noch aufgelistet hatte, darauf jedoch im Laufe der Zeit und nicht zuletzt um den Verwaltungsaufwand so gering wie möglich zu halten, verzichtet hat.
Bei der Besichtigung der Arbeitsergebnisse mit anschließendem Helferfest am Freitag, 17. April, zeigte sich Bürgermeister Ulrich Hintermayer überaus erfreut: „Wenn Vereine oder Arbeitsgemeinschaften in der heutigen Zeit ehrenamtliches Engagement zugunsten ihres Stadtteils zeigen, verdient dies meinen vollsten Respekt.
Dank des Einsatzes von „GfG“ hat die Stadt Kraichtal rund 10.000 € eingespart.“
Das Graf-Eberstein-Schloss im Stadtteil Gochsheim ist ein Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung im Sinne des Denkmalschutzgesetzes; es wird heute überwiegend zu Museumszwecken genutzt.
„In Anbetracht der historischen Bedeutung des Gebäudes wurden Vorgespräche mit dem Landesdenkmalamt geführt sowie die denkmalrechtliche Zustimmung bei der Denkmalbehörde eingeholt“, so Rainer Düppuis von den Stadtwerken Kraichtal, der die Maßnahme fachmännisch seitens der Stadtverwaltung begleitete.
Auch hier gab es Lob von Willi Dehn: „Nicht nur das überaus große Engagement und die Flexibilität unserer ehrenamtlichen Helfer, sondern auch die reibungslose Zusammenarbeit mit der Stadt und diversen Fachbehörden haben dazu beigetragen, dass sich das Gochsheimer Schloss heute wieder sehen lassen kann.“
Während die Stadt Kraichtal sämtliche Materialkosten übernommen hat und alle an den Arbeiten beteiligten Personen über die Stadtverwaltung versichert worden waren, gab es auch reichlich Unterstützung von Kraichtaler Firmen und Gewerbetreibenden.
Neben günstigen Preisen, kostenloser Maschinenbereitstellung und Materialspenden standen insbesondere die Essenspenden während der Bauzeit bei den fleißigen Ehrenamtlichen hoch im Kurs.
Weitere „GfG“-Projekte wurden beim Helferfest bereits andiskutiert.
BU: Die ehrenamtlichen Helfer zusammen mit Bürgermeister Ulrich Hintermayer (rechts) und Stadtwerke-Mitarbeiter Rainer Düppuis (2. von rechts) vor der runderneuerten Schmiede im Schloss.