Keine Kompromisse in Sachen Sicherheit und Brandschutz in den städtischen MehrzweckhallenKraichtal (sn).
Viele öffentliche Gebäude verbindet eine gefährliche Gemeinsamkeit.
Fachleute warnen, dass Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser, Rathäuser und Mehrzweckhallen bei Brandschutz und Sicherheit oftmals schwerwiegende Defizite aufweisen.
Nichts vorzuwerfen haben sich bei dieser ernst zu nehmenden Thematik die Stadtwerke Kraichtal.
Turnusmäßig, alle fünf Jahre, wird gemeinsam mit dem Landratsamt Karlsruhe eine Brandschutzschau in den städtischen Gebäuden durchgeführt.
Nach der geltenden Versammlungsstättenverordnung Baden-Württemberg ist auch die Einhaltung der Betriebsvorschriften zu überwachen und festzustellen, ob die vorgeschriebenen wiederkehrenden Prüfungen fristgerecht durchgeführt und etwaige Mängel beseitigt worden sind.
Da vor Ort oftmals viele Besucher unterwegs sind, die sich normalerweise nicht im Gebäude auskennen, ist außerdem eine Brandschutzverordnung gesetzlich vorgeschrieben.
„Demzufolge sind beispielsweise die Technik- und Lagerräume brandschutztechnisch von den umliegenden Räumlichkeiten abzutrennen“, erläutert Klaus Bauer von den Stadtwerken Kraichtal eine von zahlreichen Maßnahmen, die in öffentlichen Gebäuden im Rahmen des Brandschutzes ergriffen werden müssen.
In wie weit die neun Mehrzweckhallen in Kraichtal den vorgeschriebenen Brandschutz gewährleisten können, wurde zum Jahreswechsel vom Landratsamt Karlsruhe geprüft.
In Abstimmung mit den Stadtwerken Kraichtal wurde daraufhin in den vergangenen Monaten ein Brandschutzkonzept inklusive sicherheitstechnischer Überprüfungen der Sicherheitsbeleuchtung, Rauchabzugsanlagen und Lüftungsanlagen ausgearbeitet.
Dieses wird nun, Schritt für Schritt, in allen betroffenen Hallen umgesetzt.
Auf der Agenda stehen laut Werkleiter Gerhard Süpfle unter anderem die Überarbeitung von Bestuhlungs- und Feuerwehrplänen oder etwa die Unterweisung der für den Brandschutz in den Hallen verantwortlichen Personen:
„Für den Betrieb der Mehrzweckhalle in Kraichtal ist es erforderlich eine jährliche Brandschutzunterweisung der Hausmeister und Hallenwarte vorzunehmen.
Diese Unterweisung basiert auf der Grundlage der erstellten Brandschutzordnungen und ist eine Auflage aus den durchgeführten Brandschutzschauen.
“ In der Mehrzweckhalle Oberacker entstand aus der Brandschutzschau so beispielsweise die Auflage, die vorhandenen Vorhänge an der Längsseite der Halle gegen einen schwerentflammbaren Stoff auszutauschen.
In der größten Kraichtaler Halle im Stadtteil Unteröwisheim waren Mängel an den Brandschutzdurchführungen von Elektro,- Wasser,- Heizung und Abwasserleitungen festgestellt worden.
Die daraus erforderliche fachgerechte Schließung der Öffnungen ist ebenso in der benachbarten Mehrzweckhalle in Oberöwisheim eine notwendig gewordene Maßnahme im Zuge der Brandschutzschau.
In der Oberöwisheimer Halle wurde außerdem der Einbau einer Brandschutzklappe erforderlich.
Im Zuge der durchgeführten Brandschutzschauen wurden in den Mehrzweckhallen in Gochsheim, Münzesheim, Neuenbürg und Oberacker verschiedene Brandschutzmängel festgestellt, die durch Trockenbauarbeiten zu beheben sind.
In der Mehrzweckhalle Neuenbürg wurde der Einbau eines Dreh-Kippfensters anstelle eines Schwingflügels im Obergeschoss des Clubraumes als Notausstieg erforderlich.
Die Gesamtsumme aller Brandschutzmaßnahmen in allen neun Hallen beläuft sich auf rund 80.000 €.
Die Arbeiten sollen bis Juli 2015 abgeschlossen sein.
BU: Ein Obermonteur der beauftragten Fachfirma in der Mehrzweckhalle Unteröwisheim bei der Arbeit.