Kläranlage Kraichtal erreicht Bestwerte

Kraichtal (sn). Eine Kläranlage dient der Reinigung von Abwasser, das von der Kanalisation gesammelt und dorthin transportiert wird.

Zur Reinigung der gewässerverunreinigenden Bestandteile der Abwässer werden mechanische, biologische und chemische Verfahren nacheinander in verschiedenen Reinigungsstufen eingesetzt.

Der Klärvorgang ist dabei ein ständiges Spiel von Umweltfreundlichkeit und Energieeffizienz.

Insgesamt vier Mitarbeiter der Stadtwerke Kraichtal, Betriebszweig „Abwasserbeseitigung“, tragen – sehr zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger - maßgeblich dazu bei, einen sicheren Betrieb der Klärwerke auf Unteröwisheimer Gemarkung zu gewährleisten.

„Wir erproben beispielsweise durch eigene Laborversuche und eine inzwischen langjährige Erfahrung, innovative Lösungen und steigern so die Effizienz unserer Kläranlage“, verrät Abwassermeister Christian Richter, dessen Aufgabe es ist, die biologische Seite der Kläranlage zu betrachten.

Dazu zählt das Bestimmen einzelner Organismen, das Bewerten verschiedenen Prozesse bei der biologischen Abwasserreinigung und der Schlammfaulung sowie gegebenenfalls die Erarbeitung von Verbesserungsvorschlägen.

„All diese Schritte erreichen wir mittels einer Reihe von biologischen Untersuchungen wie Mikroskopie von Belebtschlämmen,

Abbau- und Faulversuche, Toxizitätstests oder aber Bioparameterbestimmung für Simulationsstudien“, so der Abwassermeister weiter.

Auch verschiedenste Online-Techniken wie Messstationen in Zulauf, Ablauf und Belebung zur Ermittlung von Grundlagendaten für die Bemessung und Simulation kommen vor Ort zum Einsatz.

Eine ständige Betreuung der Analysegeräte und des Prozessleitsystems auf der Kläranlage gehört außerdem zum umfangreichen Tätigkeitsprofil der Mitarbeiter des Betriebszweiges „Abwasserbeseitigung“.

Diese berichten von teilweise täglich, wöchentlich oder monatlich anfallenden Prüfungen verschiedenster Parameter im Labor.

Die Prüfungen erfolgen dabei teils elektronisch durch angebrachte Sonden in den Becken sowie im Labor durch verschiedene Tests.

Bestmögliche Werte für die Rückführung in Gewässer dank strenger Kontrolle des Klärvorgangs.

Nicht nur diese Test, sondern auch die einzuhaltenden Grenzwerte werden vom Wasserhaushaltsgesetz vorgegeben.

„Entscheidend für die Grenzwerte ist die zu behandelnde Abwassermenge.

Je größer die Stadt, desto häufiger müssen die Tests durchgeführt werden und desto niedriger sind die Grenzwerte“, erläuterte Christian Richter.

In Zusammenarbeit mit der zuständigen Aufsichtsbehörde, dem Landratsamt Karlsruhe, werden sogenannte „Zielrichtwerte“ vereinbart, die unterhalb der vorgegebenen Grenzwerte liegen.

Alle Werte werden im Betriebstagebuch eingetragen und dokumentiert.

Dank der umfangreichen Generalsanierung in den Jahren 2006 bis 2011 ist die Kraichtaler Kläranlage in der Zwischenzeit so effizient wie möglich gestaltet.

Dies trägt zum einen zur Minimierung des Energieverbrauchs und gleichzeitig zur Einhaltung der entsprechenden Werte bei.

So muss das Abwasser am Ablauf der Anlage mindestens einem Abbaugrad von 70 Prozent bei biochemischem Sauerstoff und 75 Prozent bei chemischem Sauerstoff entsprechen.

Mit einem Abbaugrad von aktuell fast 80 Prozent wird diese Voraussetzung mehr als gut erfüllt.

Durch das Mikroskop können kleinste Kulturen erkannt werden.

Um beispielsweise auch bei Infoveranstaltungen mit Schulklassen die verschiedenen Bakterien sichtbar zu machen, können die Bilder vom Mikroskop auf einen Bildschirm übertragen werden.

„Früher musste man noch mit Hilfe des Mikroskops die Anzahl der verschiedenen Bakterien zählen“, erinnert sich Werkleiter Gerhard Süpfle.

Auch für die erforderliche Trocknung des „Probeschlamms“ stehen modernste Geräte zur Verfügung.

Die Labortests werden von allen Mitarbeitern des Betriebszweiges „Abwasserbeseitigung“ durchgeführt.

Damit wird gewährleistet, dass die Probeentnahme vor Ort auch regelmäßig durchgeführt werden kann.

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BU: Abwassermeister Christian Richter beim Bestimmen der Koloniezahlen der Bakterien mittels Mikroskop im bestens ausgerüsteten Labor.

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