Von Kraichtalern für Kraichtal“: Bürgerrat, Gemeinderat und Stadtverwaltung erarbeiteten konkrete Ziele / Umfangreicher Maßnahmenkatalog wurde öffentlich vorgestellt

Kraichtal (sn). „Wir sitzen alle im selben Boot“ – so könnte das Fazit nach der Präsentation der vorläufigen Zwischenergebnisse, bezogen auf den Stadtentwicklungsprozess „Kraichtal 2030“, am Dienstagabend, 1. Dezember, in der Mehrzweckhalle Münzesheim, lauten. Bürger, Verwaltung und Gemeinderat wissen sehr wohl, dass das „Flaggschiff Kraichtal“ nur gemeinsam auf Kurs gehalten beziehungsweise in manchen Bereichen neu auf Kurs gesetzt werden kann. Hatte doch die zu Beginn des Jahres durchgeführte Bürgerbefragung einerseits ergeben, dass nahezu 80 Prozent der Befragten sehr gerne in Kraichtal leben, es allerdings beispielsweise erheblichen Nachholbedarf in den Sparten Verkehr/Parken, Gastronomie und Einkaufen gibt. Nach einer ersten öffentlichen Infoveranstaltung Mitte April, einer intensiven Klausurtagung des Kraichtaler Gemeinderates sowie einer Vorstellung der Ergebnisse aus der Fragebogenaktion noch vor der Sitzungssommerpause dieses Jahres ging es im Herbst für 22 Bürgerinnen und Bürger ans Eingemachte.

Lob für die Arbeit des Bürgerrates Zu einer eineinhalbtägigen Klausurtagung trafen sich die Freiwilligen, darunter Kraichtalerinnen und Kraichtaler aller Altersschichten und aus nahezu allen Stadtteilen, um unter fachlicher Anleitung der STEG Stadtentwicklungsplanung zukunftsweisende Ziele und Maßnahmen für Kraichtal zu erarbeiten. Im Nachgang stellte der Bürgerrat seine Ergebnisse dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung vor. Die Vorschläge und Ideen aller Beteiligten wurden schlussendlich in einem Maßnahmenkatalog zusammengeführt, welcher nun erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Wie die Gemeinderäte zeigte sich auch Bürgermeister Ulrich Hintermayer von der starken Resonanz beeindruckt und dankte allen, die sich eingebracht haben und dies auch weiterhin tun wollen.

Acht Themenfelder stehen im Fokus Bereits am Mittwoch, 25. November, hatte der Gemeinderat dem Stadtentwicklungskonzept „Kraichtal 2030“ mit den darin enthaltenen Zielen und Maßnahmen einstimmig zugestimmt“, erläuterte Frieder Hartung von der STEG am Infoabend die Vorgehensweise. Inhaltlich besteht der Maßnahmenkatalog aus acht Themenfeldern, die für die Weiterentwicklung Kraichtals in den nächsten 15 Jahren von enormer Bedeutung sind. Allen Voran ist das Themenfeld „Verkehr & ÖPNV“ zu benennen. „Ganz konkret geht es hierbei um die Frage, wie Flächen für Stellplätze umgenutzt und das Angebot an öffentlichen Stellplätzen ausgebaut werden kann“, führte die Stadtplanerin Gaby Pietzschmann aus und ergänzt, dass beispielsweise auch die Einrichtung von Bürgerbussen zu diskutieren sein wird. In der sich anschließenden Diskussionsrunde sprachen sich ebenfalls einige Bürger für die Notwendigkeit einer langfristigen und zielorientierten Verkehrsplanung in Kraichtal aus. Wie viele Kommunen im Ländlichen Raum steht auch die Stadt Kraichtal vor der großen Herausforderung, die ärztliche Versorgung sicherzustellen. Hierbei hat die Stadt jedoch begrenzte Einflussmöglichkeiten. (Themenfeld „Bildung & Gesundheit“). Eine Maßnahme kann die Förderung mobiler Ärzte und Apotheken sowie ein aktives Anwerben von Landärzten sein.

Im Bildungsbereich spielt die Inklusion von Menschen mit Behinderungen eine wichtige Rolle. Weitere Themenfelder sind „Nahversorgung“, „“Freizeit & Kultur“, „Arbeit & Gewerbe“, „Umwelt & Energie“, „Wohnen & Bauen“ sowie „Image & Identität“. Letztgenannter Punkt meint insbesondere die Förderung bürgerschaftlicher Initiativen, eine kontinuierliche Vermarktung regionaler Produkte sowie die Stärkung der Nachbarschaftsbeziehungen. Weitere Schritte Nach vielen Sitzungen und Abstimmungsgesprächen beginnt nun die eigentliche Arbeit: die Realisierung der festgelegten Ziele, denn „das Stadtentwicklungskonzept wird die jeweiligen Entscheidungen von Verwaltung und Gemeinderat in den nächsten Jahren erheblich bestimmen“, weiß Bürgermeister Ulrich Hintermayer. Mit der konkreten Umsetzung des Entwicklungskonzepts wird im Jahr 2016 begonnen. Hierzu wird die Verwaltung Anfang Februar 2016 zunächst intern das Konzept auswerten und diskutieren, welche Punkte wann und wie umgesetzt werden können. Die jeweiligen Schritte zur Umsetzung sollen dem Gemeinderat im April 2016 vorgelegt werden. „Eines ist aber jetzt schon sicher. Die Umsetzung wird nicht nur enorm viel Zeit und Arbeitskraft, sondern auch Geld kosten. Eine Prioritätenliste wird notwendig sein“, meinte das Kraichtaler Stadtoberhaupt.

orig blog 856 0
BU: Rund 60 Bürger informierten sich in der Münzesheimer Mehrzweckhalle „aus erster Hand“ über die Ergebnisse des Stadtentwicklungsprozesses Kraichtal.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.