Tagung zum Thema „Bauernkrieg. Regionale und überregionale Aspekte einer sozialen Erhebung“ vom 6. bis 8. Mai 2022 in Kraichtal-Gochsheim

Kraichtal (kc). Der sogenannte Bauernkrieg von 1524/25 zählt zu den „Großereignissen“ der deutschen Geschichte und findet seit bald zweihundert Jahren immer wieder das besondere Interesse der historischen Forschung. Ihren Ausgang nahmen die Aufstände im Südwesten des deutschen Reiches, im südlichen Schwarzwald und in Oberschwaben, und Verbreitung fanden sie vor allem in den vielfach kleinräumigen Herrschaftsgebieten Oberdeutschlands, vom Alpenhauptkamm bis nach Thüringen. So waren auch der Kraichgau und die ihn umgebenden Landschaften in ihrer territorialen Zersplitterung mit zahlreichen ritterlichen und klösterlichen Herrschaftsträgern Kerngebiete der Bewegung, erinnert sei nur an den Bruhrainer und den Kraichgauer Bauernhaufen, an den Neckar-Odenwälder und den Franken-Taubertäler Haufen oder links des Rheins an den Nußdorfer Haufen. Sie alle entfalteten ihre Aktivitäten zwischen Mitte April und Mitte Juni des Jahres 1525.

 

Wenige Jahre vor dem fünfhundertjährigen Jubiläum des Bauernkriegs will das Kraichtaler Kolloquium in seiner Betrachtung des Aufstands regionale und überregionale Perspektiven miteinander verbinden. So fragt es nicht nur nach den Forderungen der aufständischen Bauern, sondern auch nach Ursachen und Hintergründen, so namentlich nach den Folgen des spätmittelalterlichen Verfassungswandels für den bäuerlichen Alltag und nach dem Einfluss der frühen Reformation, nach den Bedingungen bäuerlichen Gewalthandelns und nach den Beweggründen von Akteuren wie Götz von Berlichingen oder Florian Geyer von Giebelstadt.

 

Die Referentinnen und Referenten der Tagung sind durchweg namhafte Historiker. Sie kommen von angesehenen deutschen Universitäten, von Kiel über Leipzig, Gießen, Mainz, Darmstadt, Heidelberg, Tübingen, Freiburg im Breisgau bis nach Bamberg. Sie alle zeugen vom Ansehen, das die seit 1996 veranstalteten Kraichtaler Kolloquien überregional genießen. Der Teilnehmer­kreis der Kolloquien, die alle zwei Jahre im malerischen Städtchen Gochsheim inmitten des Kraichgaus stattfinden, umfasst sowohl akademisches Fach- als auch interessiertes Laien­publikum von nah und fern.

 

Die Erträge der Tagungen werden in der Reihe ‚Kraichtaler Kolloquien‘ publiziert. Zwölf Bände liegen bereits vor: Adlige Damenstifte (1, 1998), Frü­hes Schul­wesen (2, 2000), Rittersitze (3, 2002), Geistliche Staaten (4, 2004), Grafen und Herren (5, 2006), Der Kraichgau (6, 2008), Freiheit und Unfreiheit (7, 2010), Dorf und Gemeinde (8, 2012), Neipperg (9, 2014), Zins und Gült (10, 2016), Weg und Steg (11, 2018) sowie Wasser (12, 2020). Der 13. Band mit dem Titel ,Gemmingen. Streiflichter auf die Geschichte einer Familie des Ritteradels aus dem Kraichgau‘ (Thorbecke Verlag, Ostfildern) wird im Rahmen der Tagung am Abend des 6. Mai 2022 in Gochsheim vorgestellt.

 

Weitere Auskünfte erhalten Sie unter Tel. Nr. 07250 7744 (Frau Krüger, Stadtverwaltung Kraichtal) sowie im Internet unter www.kraichtal.de. Sollten wir Ihr Interesse geweckt haben, können Sie sich gern bis Freitag, 13. April, zur Tagung unter der vorgenannten Telefonnummer anmelden. Die Tagung wird getragen und ermöglicht durch Geld- und Sachspenden: der Stadt Kraichtal, des Kraichgauer Adeligen Damenstifts, des Heimat- und Museumsvereins Kraichtal, der Sparkasse Kraichgau sowie des Weinguts des Grafen Neipperg in Schwaigern. Die Stadt Kraichtal und Professor Andermann, langjähriger Organisator der Kolloquien, bedanken sich recht herzlich bei allen Spendern.

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