Im Ruhestand die Leidenschaft zum Hobby gemacht

Der Musik ist der Östringer Hans-Joachim Blatz schon seit jeher innig verbunden, schon in jungen Jahren erlernte er das Geigenspiel und bis heute ist er Vorsitzender sowie zugleich auch aktives Ensemblemitglied des Östringer Kammerorchesters.

Nachdem der 63jährige Augenarzt Ende vorigen Jahres seine Praxis am Kirchberg in jüngere Hände übergab und in den Ruhestand eingetreten ist, hat er sich nun mit der Anschaffung einer Drehorgel für den neuen Lebensabschnitt eine höchst faszinierende weitere Facette musikalischen Schaffens erschlossen.

Seit Langem schon hatte Hans-Joachim Blatz ein offenes Ohr für die mechanischen Musikinstrumente, deren Klängen er unter anderem auf Jahrmärkten oder auch bei Auftritten der Bruchsaler Museumsdrehorgler in der Hofkirche der Großen Kreisstadt lauschte.

Mit dem Zugewinn an persönlicher Freizeit verwirklichte er nun einen lange gehegten Wunsch und ließ sich vom traditionsreichen Orgelbaubetrieb Raffin in Überlingen am Bodensee einen „Leierkasten“ nach seinen persönlichen Vorgaben anfertigen, mit dem er künftig bei passender Gelegenheit auch in der Öffentlichkeit auftreten wird.

Auf den ersten Blick eine mechanische Lochbanddrehorgel traditioneller Bauart, weist das Instrument von Hans-Joachim Blatz bei näherem Hinsehen doch einige Besonderheiten auf.

Das mit kunstvollen Intarsien verzierte Gehäuse birgt fünf Melodie- und ein Begleitregister und beherrscht nicht weniger als 31 Tonstufen, so dass mit dieser gegenüber den üblichen Standardmodellen erweiterten Klangakustik auch anspruchsvollere klassische Kompositionen authentisch und überzeugend wiedergegeben werden können.

Auf Steuerungselektronik hat Hans-Joachim Blatz bei seiner Drehorgel bewusst verzichtet. „Auf diese Weise kann ich einfach mehr musizieren“, sagt der Neu-Pensionär, der sich bei dieser Bauart beim Spielen weiterhin seinen Einfluss auf das Ergebnis erhalten kann.

Seine Bühnenpremiere hatte Blatz unlängst beim Programm des städtischen Seniorennachmittags und im Mai wird er auch beim 2. Östringer Weindorf auf dem Kirchberg dabei sein.

Bis dahin ertönen die auf spezielle Kunststofffolie gebannten Werke, vorwiegend Meilensteine der klassischen Musik wie das Hallelujah von Georg-Friedrich Händel oder Marc-Antoine Charpentiers Te Deum, aber auch Walzer, Volkslieder oder Schlager, zumeist beim regelmäßigen Üben im heimischen Wohnzimmer.

Auch für spezielle Anlässe wie Hochzeiten oder Geburtstage hat sich Hans-Joachim Blatz für seine Drehorgel, die auch für wohltätige Zwecke zum Einsatz kommen soll, schon ein umfangreiches Repertoire zugelegt.

Auch für „Die Geige bleibt aber mein Hauptinstrument“, stellt er schmunzelnd klar und verweist darauf, dass er sich mit seinem Kammerorchester bereits wieder auf das große Jahreskonzert am 14. November vorbereitet. Text/Foto: Wolfgang Braunecker

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